„Wir haben einen großen Schatz an Produktionen. Teilweise lagern hier Kulissen von Stücken, die schon in den 1970er Jahre gezeigt wurden“, erklärt Philip Rabe von der Deutschen Oper am Rhein bei einem Ortstermin. „Gerade Hänsel und Gretel ist bei unseren Besuchern beliebt.“ Immer häufiger spielen bei der Spielplangestaltung nicht nur inhaltliche Fragen, sondern auch technische Überlegungen eine Rolle.

Neues Lagerhaus soll 18 bis 23 Millionen Euro kosten

In den Containern tropft es von der Decke. Stahlgerüste, über die dann die Kulissen gespannt werden, sind verrostet. „Diese Teile werden immer wieder für verschiedene Produktionen verwendet, aber die können wir nicht mehr benutzen“, weiß auch Alexandra Stampler-Brown, geschäftsführende Direktorin der Deutschen Oper am Rhein. „Da sind so schöne Produktionen dabei.“

Mit Herstellungskosten von etlichen tausend Euro pro neuer Inszenierung, ist auch alles darauf ausgerichtet, dass die Stücke über Jahre gezeigt werden können. „Wir wollen ja auch nachhaltig arbeiten und Sachen wiederverwenden, aber wenn die uns kaputt gehen, ist das natürlich schon sehr schade“, bedauert Alexandra Stampler-Brown. „Wir brauchen eine schnelle Lösung, bevor noch mehr kaputt geht“, betont Philip Rabe.

Die Städte Duisburg und Düsseldorf stimmen sich ab

Im Gespräch ist ein neues Hochregallager an der Neuenhofstraße auf Duisburger Gebiet. Dort befindet sich eine Brachfläche, die der Stadt Duisburg gehört. „Die Errichtung eines Hochregallagers für die Flächenbedarfe der Deutschen Oper am Rhein ist bereits seit längerem in der Abstimmung zwischen den Städten Düsseldorf und Duisburg, Verwaltung und Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein“, bestätigt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Dies teilte auch Dezernent Martin Murrack den Ratsmitgliedern in der jüngsten Sitzung mit.

In den Düsseldorfer Gremien ist darüber teilweise schon beraten worden. „Der entsprechende Bedarfsbeschluss für die Stadt Duisburg erfolgt nach Abschluss der internen Abstimmungsgespräche“, so Hiedels. Düsseldorf und Duisburg seien sich einig, das Projekt für ein „effektives, wirtschaftliches und zukunftsfähiges Lager für den Opernfundus“ umzusetzen.

Den Politikern in Düsseldorf wurden bereits zwei Varianten für die Neuenhofstraße vorgestellt. Die sogenannte große Lösung würde 23 Millionen Euro kosten. Sämtliche Kulissen und Kostüme könnten dann in Duisburg an einem Ort gelagert werden. Aus Kostengründen ist eine kleinere Variante für 18 Millionen Euro realistischer. „Allerdings werden dann wieder größere Kosten entstehen, weil der Fundus von verschiedenen Orten zusammengetragen werden muss, sodass der Vorteil über die Jahre immer weiter schwindet“, rechnet Philip Rabe vor.

Für die Finanzierung sollen Fördermittel beantragt werden. Im Vertrag zur sogenannten Opern-Ehe zwischen den beiden Städten ist ansonsten festgelegt, dass Düsseldorf 70 Prozent der Kosten und Duisburg 30 Prozent trägt.