Duisburg. Vor einer Grundschule im Duisburger Süden spielen sich zu Bring- und Abholzeiten zum Teil wilde Szenen ab. Das sagt die Polizei dazu.

Die Albert-Schweitzer-Straße in Duisburg-Huckingen ist seit Mitte Januar eine Einbahnstraße. Im Kampf gegen Elterntaxis vor der Grundschule wurde ab der Straße „Im Ährenfeld“ in Fahrtrichtung „Am Bruchgraben“ die Verkehrsführung für sechs Monate als Pilotprojekt geändert. Damit sollen vor allem gefährliche Wendemanöver zum Schutz der Schulkinder verhindert werden.

Das Problem: Viele Verkehrsteilnehmer halten sich nicht an die neue Verkehrsführung. Vor der Grundschule, die sich in Fahrtrichtung auf der rechten Straßenseite befindet, wird weiterhin gedreht und entgegengesetzt der Einbahnstraße geparkt und gefahren.

Die Einbahnstraßenregelung wird von vielen Verkehrsteilnehmern missachtet.
Die Einbahnstraßenregelung wird von vielen Verkehrsteilnehmern missachtet. © Herbert Scholzen

In den vergangenen neun Wochen, seit Einführung der Einbahnstraßenregelung, hat die Stadt Duisburg immer Kontrollen durchgeführt und 60 Verwarn- und Bußgeldverfahren gegen verbotswidrig abgestellte Fahrzeuge eingeleitet.

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Im Gegensatz dazu hat die Polizei Duisburg im selben Zeitraum vor der Huckinger Grundschule nur zwei Knöllchen verteilt. „Wir haben das Problem der Elterntaxis natürlich im Blick“, sagt Polizeisprecherin Julia Tekock. „Wir kontrollieren im Rahmen der Schulwegsicherung stichprobenartig vor allen Schulen, dabei wird kein Standort bevorzugt.“ Auch nicht, wenn es wie in Huckingen auffällig viele Verstöße gibt.

Es habe im vergangenen Jahr auf der Albert-Schweitzer-Straße zudem auch nur zwei Verkehrsunfälle ohne Personenschaden gegeben.

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Die Sprecherin verweist auch auf ein typisches Phänomen: „Wenn wir als Polizei vor Ort sind, dann halten sich die meisten Menschen auch an die Verkehrsregeln und wir können natürlich nur ahnden, was wir auch sehen.“ Aus diesem Grund sei auch der zuständige Bezirksbeamte häufig morgens vor Ort und sucht das Gespräch.

Es sei auch enorm wichtig, dass sich die Eltern bewusst sind, „dass sie eine Vorbildfunktion haben“, appelliert Julia Tekock an das Verhalten der bringenden Eltern. Neben der direkten Kontrolle vor Ort würde die Polizei aber auch Hinweisen nachgehen, auf denen Verstöße gegen die Verkehrsregeln zu erkennen sind. „Solchen Hinweisen wird natürlich nachgegangen.“