Duisburg. Die Bürgerbefragung zeigt, wie verbunden sich Duisburger mit ihrem Ortsteil fühlen. Im Westen ist die Identifikation groß, aber nicht am größten.
Zum Einkaufen nach Duisburg rüberfahren – ein Satz, den man oft von Menschen hört, die zwar auf dem Papier Duisburger sind, im Herzen aber aus Rheinhausen oder Rumeln-Kaldenhausen, Homberg oder Baerl kommen.
Doch ist die Stadt Duisburg den Anwohnerinnen und Anwohnern des linksrheinischen Teils wirklich so fremd? Und fühlen sie sich in ihren Bezirken wohl? Aufschluss gibt die Bürgerbefragung 2023, an der 1654 Personen aus den beiden West-Bezirken teilgenommen haben.
Bürgerbefragung: Verbundenheit mit der Stadt ist in West-Bezirken niedrig
Das erste Fazit erstaunt wohl wenige: Nirgendwo identifizieren sich Duisburger so wenig mit der Stadt wie in den beiden Westbezirken. In Rheinhausen sowie Homberg/Ruhrort/Baerl fühlt sich nicht mal je ein Drittel sehr stark oder stark mit Duisburg verbunden, während dies in der Stadtmitte fast die Hälfte aller Befragten angeben.
Das dürfte vor allem daran liegen, dass die linksrheinischen Stadtteile am längsten eigene Städte und Gemeinden waren. Erst 1975 wurden Rheinhausen, Homberg, Rumeln-Kaldenhausen, Baerl und das rechtsrheinische Walsum in die Stadt Duisburg eingemeindet – teils unter großem Protest.
Über die Hälfte der West-Duisburger identifiziert sich mit ihrem Stadtteil
Deutlich verbundener als mit der Stadt fühlen sich die Menschen im Duisburger Westen mit ihrem Stadtteil. 54 Prozent der befragten Rheinhauser identifizieren sich stark oder sehr stark mit ihrem Bezirk, in Homberg/Ruhrort/Baerl liegt der Wert bei 51 Prozent. Abgestimmt haben aber auch Anwohner aus dem rechtsrheinischen Ruhrort.
Herausragend hoch sind diese Werte allerdings nicht. In allen Bezirken ist die Identifikation mit dem Stadtteil nämlich größer als mit der Stadt. Der Rheinhauser Wert trifft gerade mal den Durchschnitt, der Wert des Bezirks Homberg/Ruhrort/Baerl liegt sogar darunter.
Am meisten identifizieren sich die Menschen aus dem Duisburger Süden mit ihrem Stadtteil. Dort geben 63,5 Prozent der Befragten eine sehr starke oder starke Verbundenheit an. Auch Walsums Wert ist höher als der von Rheinhausen; er liegt bei 56 Prozent. Am geringsten ist die sehr starke oder starke Verbundenheit mit dem Stadtteil in Hamborn (47,2 Prozent).
Rund ein Drittel der linksrheinischen Duisburger würde lieber woanders wohnen
Unter dem Schnitt landen die Werte der beiden Westbezirke auch bei der Frage, ob die Befragten gerne in Duisburg leben. Etwa zwei Drittel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Rheinhausen sind mit dem Wohnort zufrieden, etwas weniger sind es in Homberg/Ruhrort/Baerl. Am höchsten ist die Zufriedenheit im Süden, gefolgt vom Bezirk Mitte.
In den kommenden zwei Jahren umziehen wollen aber eher weniger Menschen aus dem Duisburger Westen. 17 Prozent der Befragten aus Rheinhausen beziehungsweise 19 Prozent aus Homberg/Ruhrort/Baerl wollen den Wohnort wechseln, davon je 16 Prozent innerhalb des Bezirks. Die meisten Umzugswilligen wollen künftig im Duisburger Umland leben.