Duisburg. Über 10.000 Bücher in der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen sind möglicherweise mit Arsen belastet. Was das für die Studenten bedeutet.

In den Universitätsbibliotheken der Universität Duisburg-Essen (UDE) lagern möglicherweise tausende krebserregende Bücher. Sie könnten mit dem Giftstoff Arsen belastet sein, der hochgiftig und krebserregend ist – und in grünen Farbstoffen vorkommen kann. Zeitschriften, Bücher und mehr, die im 19. Jahrhundert mit grünen Einbänden gebunden wurden, seien deshalb „erst einmal grundsätzlich ohne Überprüfung verdächtig“, so die Universität. Sie hat die Studierenden über ihre Homepage informiert.

18.000 Bände der UDE sind potenziell betroffen, tatsächlich giftig werden wohl nur „wenige Prozent“ sein, so der stellvertretende Bibliotheksdirektor Andreas Sprick. Trotzdem werden alle verdächtigen Bände vorerst für die Ausleihe gesperrt. Wobei: Nur ein geringer Teil war für alle Besucher der Bibliotheken zugänglich, die meisten Titel lagern „im internen Magazin, zu dem Nutzer gar keinen Zugang haben.“

Die Maßnahmen betreffen nach Universitätsangaben sowohl den Campus Duisburg als auch den Campus Essen.

Uni Duisburg informiert Personen, die schon Bücher ausgeliehen haben

Die Bände werden jetzt von der UDE auf ihr Gefahrenpotenzial hin überprüft. Personen, die verdächtige Bücher und Zeitschriften derzeit ausgeliehen haben, werden aufgeklärt, wie sie sich im Umgang mit den Bänden verhalten sollen. Konkret zur Gefahr können die Bände werden, wenn der Einband angefasst wird, die Finger zum Umblättern mit der Zunge angefeuchtet werden, arsenhaltiger Staub auf den Bänden eingeatmet wird und durch Anfassen Arsen in die Augen gerät, so die UDE zum Nachrichtenportal T-Online.

Mit dem Arsen-Problem sehen sich gerade viele Universitätsbibliotheken konfrontiert. Ende Februar teilte die Universität Bielefeld mit, dass sie 60.000 Bände überprüfe.