Duisburg. Der Warnstreik im ÖPNV bremst am Freitag Busse und Bahnen in Duisburg aus. Doch es gibt Ausnahmen: Diese DVG-Buslinien sollen trotzdem verkehren.

Der Verdi-Warnstreik im Nahverkehr ist gestartet. Betroffen sind davon auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), die NIAG und vor allem die Fahrgäste der beiden Verkehrsbetriebe: Den ganzen Tag über werden keine Straßen- und Stadtbahnen sowie kaum Busse in Duisburg fahren.

Den Warnstreik hatte bereits am Montagabend Cigdem Kaya bestätigt, im Verdi-Bezirk Duisburg-Niederrhein als Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Nahverkehr zuständig. Die DVG hatte schon am Dienstag einen Notfahrplan mit den sechs Nachtexpress-Buslinien angekündigt.

Anlass für den Streik sind die Tarifverhandlungen für etwa 30.000 Beschäftigte im kommunalen ÖPNV. Auch in Nordrhein-Westfalen fand in der vorigen Woche die erste Verhandlungsrunde statt – „ohne Ergebnis“, kritisiert Verdi NRW.

Der Kommunale Arbeitgeberverband (KVA) habe keine Angebote gemacht, stattdessen Gegenforderungen aufgestellt. „Mit diesen Forderungen wird es jedoch keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im ÖPNV geben“, meint Verdi-Sekretärin Cigdem Kaya. „Der dramatische Mangel an Arbeitskräften und der hohe Krankenstand führen überall zu Fahrausfällen und einem riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten.“ Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV seien „weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein“, mahnt Andrea Becker, bei Verdi Landesfachbereichsleiterin auch für öffentliche Dienstleistungen und Verkehr. „Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“.

In der Tarifrunde im kommunalen Nahverkehr gehe es „vor allem um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen“, um „Entlastung, Wertschätzung und attraktivere Arbeitsbedingungen“, argumentiert die Gewerkschaft.

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In Duisburg sind nicht nur DVG-Beschäftigte im Fahrdienst ganztägig zum Warnstreik aufgerufen, sondern auch Techniker, Service- und Verwaltungspersonal. „Wir rechnen beim Streik mit 300 bis 350 Beschäftigten“, sagte Gewerkschaftssekretärin Cigdem Kaya am Montagabend.

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Streik-Freitag in Duisburg: Nachtexpress-Linien fahren ganztägig im Stunden-Takt

Die DVG hat nach dem Streik-Aufruf am Dienstag bestätigt, dass am Freitag keine Busse und Bahnen fahren und auch das myBUS-Angebot pausieren müsse. Die einzige Ausnahme seien die sechs Nachtexpresslinien (NE), die für einen Notfahrplan nicht nur in der Nacht, sondern ganztägig fahren. Die DVG erklärt dazu, sie biete „den Fahrgästen, die zwingend auf den ÖPNV angewiesen sind, damit eine Möglichkeit, trotz des Streiks von A nach B zu kommen.“

Dazu sollen die NE-Busse ganztägig jede Stunde fahren: „So fährt beispielsweise der NE1 üblicherweise um 23.25 Uhr ab der Haltestelle ‚Buschhauser Straße‘. Am kommenden Freitag fährt der NE1 demnach zu jeder Stunde immer um 25 Minuten nach der vollen Stunde ab der Haltestelle ‚Buschhauser Straße‘. Für die anderen Nachtexpresslinien gilt diese Systematik genauso.“ Die Fahrpläne und Linienwege der Nachtexpress-Busse gibt es in der elektronischen Fahrplanauskunft im Internet auf dvg-duisburg.de und im Downloadcenter als Fahrplan. Die Abfahrtszeiten am Streik-Freitag sollen Fahrgäste auch in der DVG-App und an den elektronischen Haltestellenanzeigern erfahren.

Die DVG bittet die Fahrgäste dennoch, „sich um Alternativen wie Fahrgemeinschaften zu bemühen oder auf S-Bahnen und Regionalzüge auszuweichen“. Auch das Kundencenter am Duisburger Hauptbahnhof ist betroffen und bleibt am 2. Februar geschlossen. Der telefonische Kundenservice solle dagegen zu erreichen sein.

Auch die NIAG wird bestreikt

Auch die Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG (Moers), deren Linienbusse ebenfalls in Duisburg verkehren, wird bestreikt. Die NIAG kündigt an, es könne „besonders im Kreis Wesel zum Ausfall einzelner Fahrten“ kommen.

Wer am Freitag also in Duisburg größere Strecken zurücklegen muss, sollte – sofern möglich – auf Fahrrad, Auto, Taxi oder Deutsche Bahn umsteigen – oder die Fahrt verschieben. Bei den Streiks bei der DVG im ersten Quartal 2023 waren besonders auswärtige Berufspendler vom Stillstand in Duisburg überrascht worden, weil neben der Deutschen Bahn damals auch die Verkehrsbetriebe an ihren Wohnorten gefahren waren. Diesmal ist die Ausgangslage eine andere: Beim bundesweiten Warnstreik werden fast alle kommunalen Verkehrsbetriebe bestreikt, so zum Beispiel auch die Düsseldorfer Rheinbahn und die Ruhrbahn in Essen und Mülheim.