Duisburg. In Duisburg-Neudorf ist ein besonders innovatives Gastro-Projekt gescheitert. Ein Leerstand soll aber wohl nicht lange bleiben.

Das Café Ørth in Duisburg-Neudorf hat geschlossen. Die Macherinnen und Macher verabschieden sich auf Instagram mit den Worten: „Liebe Freunde, schweren Herzens teilen wir euch mit, dass wir unseren Betrieb schließen werden.“

„Cool bleiben, hier entsteht etwas Neues“ ist an den abgeklebten Scheiben zu lesen.
„Cool bleiben, hier entsteht etwas Neues“ ist an den abgeklebten Scheiben zu lesen. © WAZ | Fabienne Piepiora

An der Lotharstraße gegenüber der Uni sind die Fensterscheiben bereits abgeklebt. Unter der Aufschrift „Ørth“ hängt ein Zettel: „Cool bleiben, hier entsteht was Neues.“ Warum der Gründer Aki Bakogiannis das Bistro, das mit gesunden Bowls und Kaffee bei den Studenten und Neudorfern punktete, die Reißleine zieht, ist nicht bekannt. Auf Nachfragen gibt es keine Reaktion des Gründers.

Bakogiannis hat seinerzeit auch das gut gehende Café „Simply Coffee“ aufgebaut. Mit dem Ørth setzte er auf ein innovatives Konzept, bei dem das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielte. Der Kaffee wurde in Tassen serviert, die aus Kaffeesatz gefertigt wurden. Die Bowls, die es nicht nur zum Mittag gab, sondern auch als Frühstücksvariante, waren kreativ und gesund. In den Rezepten wurde auf Zucker weitestgehend verzichtet. Bezahlen konnte man ausschließlich mit Karte – ein Novum in der Gastronomie in Duisburg.

Café in Duisburg-Neudorf wollte Studierende und Nachbarn ansprechen

Eröffnet hatte Bakogiannis 2021, mitten in der Corona-Zeit. Der Gastronom, der viele Ideen für Konzepte hatte, glaubte an den Standort gegenüber der Uni. Tatsächlich kamen auch Studierende und Hochschul-Personal, die mal eine Abwechslung vom Mensa-Essen haben wollten. Die Preise für die Ørth-Gerichte lagen allerdings deutlich über den Mittagstisch-Kosten in der Mensa. Und war anfangs noch an den Wochenenden geöffnet, weil Bakogiannis glaubte, dass der eine oder andere Jogger Richtung Stadtwald sich bei ihm einen Kaffee gönnt, wurden die Öffnungszeiten irgendwann auf die Kernzeiten der Hochschule beschränkt.

Wie es nun mit den Mitarbeitern weitergeht und was in die frühere Heinrich-Heine-Buchhandlung einzieht, ist nicht bekannt. Auf Instagram bedanken sich die Gastronomen: „Es war eine fantastische Reise, und wir werden die gemeinsamen Momente immer in Erinnerung behalten. Danke für eure Treue und Euer Verständnis.“