Duisburg. Nach dem Aus für die Waldorfschule soll der Standort schon bald wieder genutzt werden. Das sind die Pläne der Stadt Duisburg für das Gelände.

  • Auch nach dem Aus der Waldorfschule soll das Gelände wieder genutzt werden
  • Die Stadt Duisburg plant hier eine neue Förderschule
  • Start soll schon zum Schuljahr 2023/24 sein

Nach dem Aus für die Waldorfschule soll das Gebäude schon bald wieder genutzt werden. Die Stadt Duisburg plant, den Standort in Hüttenheim für eine Förderschule zu nutzen – und das schon ab dem kommenden Schuljahr.

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„Die Überlegungen des Schulträgers gehen aktuell in die Richtung, den Standort als zukünftigen Standort für eine Schule für Kinder mit dem Förderbedarf ‚Geistige Entwicklung‘ zu nutzen“, heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der SGU-Gruppe im Rat. Zunächst solle an dieser Stelle die Buchholzer Waldschule eine Dependance erhalten. Bei ihr handelt es sich ebenfalls um eine Förderschule für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung. Ziel sei es, „diese Dependance für das Schuljahr 2024/25 zu starten.“

Nach Aus für die Waldorfschule: Bekommt Duisburg eine neue Förderschule?

Allerdings denkt die Stadt auch über die Einrichtung einer bloßen Zweigstelle hinaus: Mit steigenden Schülerzahlen könne mittelfristig „aus der Dependance eine eigenständige Schule mit dem Förderschwerpunkt ‚Geistige Entwicklung‘ erwachsen“, schreibt die Verwaltung weiter. Damit würde der Duisburger Süden eine neue Förderschule bekommen.

Die SGU-Gruppe hatte in ihrer Anfrage darauf abgezielt, die ehemalige Waldorfschule künftig als Förderschule insbesondere für Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zu nutzen. Eine eigene Schule speziell für Autisten gibt es in Duisburg nicht; unter anderem an der Buchholzer Waldschule arbeiten aber unter anderem auch Autismus-Therapeuten mit den Schülern.

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Eine andere Nachnutzung der einstigen Waldorfschule regen die Duisburger Grünen an. In einer Anfrage verweisen sie auf einen künftigen „enormen Schulraumbedarf“ an der Grundschule Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen. In ihren Fragen bringen sie eine neue Grundschule an dieser Stelle oder eine Dependance einer der umliegenden Grundschulen ins Spiel, „um den Raumbedarf an den Standorten Huckingen und Hüttenheim zu entzerren und den Kindern einen Fußweg-gerechten Schulweg zu ermöglichen.“

Ehemalige Waldorfschule Duisburg muss erst saniert werden

Ob Förderschule oder Grundschule: Vor einer erneuten Nutzung muss die bisherige Waldorfschule renoviert werden, teilt Duisburgs Verwaltung mit. Die Sanierung könne dabei stückweise vorangehen, weil die Schulräume sich über mehrere einzelne Gebäudeteile verteilten.

Die ehemalige Waldorfschule muss erst saniert werden.
Die ehemalige Waldorfschule muss erst saniert werden. © Duisburg | Ant Palmer

Dem Aus der Waldorfschule in diesem Jahr waren unter anderem Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Duisburg vorausgegangen, die sich gegen die Geschäftsführerin und ihren ebenfalls an der Schule unterrichtenden Sohn richteten. Der Verdacht: Veruntreuung von Geldern.

Weil qualifiziertes Lehrpersonal sowie eine Schulleitung fehlte, entzog die Bezirksregierung Düsseldorf der privaten Ersatzschule die Genehmigung. Nachdem das Verwaltungsgericht Düsseldorf das per Eilentscheid für rechtens erklärte, verkündete der Trägerverein das Aus für die Schule. 180 Schüler mussten auf andere Schulen umverteilt werden.

Bis zum geplanten Start des neuen Förderschulstandorts zum Schuljahr 2024/25 sind es nur noch gut acht Monate. Bisher sind noch keine Sanierungsmaßnahmen gestartet, laut einer Stadtsprecherin befindet man sich „zurzeit in Abstimmungsgesprächen, wie die konkrete Nutzung aussehen soll und welche Arbeiten am Objekt erforderlich sind“.

>> AUTISMUS: ZWISCHEN BEHINDERUNG UND BEGABUNG

  • Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung richten sich gezielt an Kinder und Jugendliche mit Lernbehinderungen.
  • Dazu können auch Autisten zählen. Allerdings: Die sogenannte Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist weit gefasst. Unter Autisten gibt es zwar Lernbehinderungen, sie können aber ebenso hochbegabt sein.
  • Der reichste Mensch der Welt machte 2021 seine Autismus-Diagnose öffentlich: Tesla-Chef Elon Musk.