In der Stahl-Tarifrunde richtete sich die IG Metall auf eine harte Auseinandersetzung ein. Das ist in den Duisburger Betrieben geplant.
In der aktuellen Tarifrunden stehen die Belegschaften der Duisburger Stahlbetriebe in den nächsten Wochen vor einer Serie von Warnstreiks. Mit einem Fackelmarsch vom Tor 1 der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM, ab 19.30 Uhr) zur Landmarke Tiger & Turtle läutet die IG Metall am Donnerstagabend das Ende der Friedenspflicht ein.
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Den Auftakt machen am kommenden Montag, 4. Dezember, die HKM. Die Kundgebung beginnt ab 9.30 Uhr vor Tor 1 an der Ehinger Straße/Schulz-Knaudt-Straße. Die größte Kundgebung plant die IG Metall am Dienstag, 5. Dezember, ab 11 Uhr zwischen der Hauptverwaltung von Thyssenkrupp Steel und Tor 1 in Hamborn, erwartet werden dort rund 3000 Streikende und der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Kurt Giessler, NRW-Chef der IG Metall.
IG Metall testet in Duisburg neue Streik-Formate
Ein für den Bezirk neues Format testet die IG Metall am Mittwoch, 6. Dezember: Zwischen 5.30 und 14 Uhr gilt der Aufruf zum „Online-Warnstreik“, er soll auch die Beschäftigten im Homeoffice erreichen. „Während der Pandemie hat die Metall- und Elektro-Industrie das erfolgreich ausprobiert“, sagt Karsten Kaus.
Ebenfalls neu: Aktionen an den Toren zwischen 12 und 15 Uhr. Am Mittwoch und Donnerstag, 6./7. Dezember ruft die Gewerkschaft die Frühschicht auf, eine Stunde früher Feierabend zu machen, die Spätschicht steigt eine Stunde später ein. Den Abschluss macht Arcelor Mittal am Donnerstag, 7. Dezember – in Ruhrort beginnt die Kundgebung um 11.55 Uhr.
Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Duisburg/Dinslaken, Karsten Kaus, stimmt die Stahlkocher auf eine harte Tarifauseinandersetzung ein.
„Die ersten beiden Verhandlungsrunden waren eigentlich nur Konsultationen“, sagt Kaus. Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr bei Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen sowie die Verkürzung der tariflichen Wochenarbeitszeit auf 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben 3,1 Prozent mehr beim Einkommen angeboten.
Ab Mitte Januar droht unbefristeter Streik
Die dritte Verhandlungsrunde steht am 11. Dezember an. „Der Sprung ist zu groß, um da nur annähernd zu einem Ergebnis zu kommen“, so Karsten Kaus. Deshalb werde es möglicherweise zuvor noch eine erneute Runde geben. „Wir wollen auf Ziel verhandeln, nicht den Konflikt hochtreiben“, so der 1. Bevollmächtigte, „aber ohne Druck im System geht das nicht“.
Die letzte Chance auf Einigung in diesem Jahr gibt es am 15. Dezember, ansonsten geht‘s in der zweiten Januarwoche weiter. Karsten Kaus: „Mitte Januar könnte es zur Urabstimmung kommen.“