Duisburg. Duisburg will sich bei der Internationalen Gartenausstellung „grün und lebenswert“ zeigen. Warum dafür der Rheinpark eingezäunt werden soll.
Bei der Internationalen Gartenausstellung (IGA) will sich Duisburg im Jahr 2027 tausenden Besuchern „grün und lebenswert“ präsentieren. Derzeit laufen viele Vorbereitungsarbeiten für das Event, das an mehreren Orten im Ruhrgebiet stattfinden wird. Der Rheinpark ist dabei einer von drei Hauptstandorten, an denen Besucher Eintritt zahlen müssen. Bisher gab es den Plan, dass ein Teil des Parks im Veranstaltungsjahr auch ohne Ticket zugänglich sein soll, etwa rund um das Ausflugslokal Ziegenpeter. In einem neuen Sachstandsbericht, der etwa den Politikern der Bezirksvertretung Mitte vorgelegt wurde, ist davon keine Rede mehr. Weil der Park mit seinen 60 Hektaren ohnehin weniger Fläche biete als vergleichbare Gartenschau-Standorte (wie aktuell in Mannheim), brauche man das ganze Areal, um die Ideen umzusetzen. Eine Folge: Die Hochfelder gucken künftig bei der IGA in ihrem Stadtteil vor einen Zaun. Und der könnte schon bald aufgestellt werden.
„Das Duisburger IGA-Gelände ist für einen großen Besucherzulauf eher klein“, konstatieren die Planer. Es werde deshalb überlegt, weitere Flächen hinzuzunehmen, „die nicht weiter mit inhaltlichen Angeboten belegt werden, sondern Verweilorte anbieten“, geht aus den Unterlagen hervor. Dies würde auch einen geplanten Zaun zwischen den Grünbereichen obsolet machen – dieser grenzt stattdessen künftig den gesamten Park ein.
Wirtschaftsbetriebe entwickeln die IGA federführend in Duisburg
Derzeit wird ein Lageplan zum Veranstaltungskonzept erarbeitet. Der Haupteingang zur IGA soll an der Wanheimer Straße, Ecke Wörthstraße, erfolgen. „Die Blumenausstellung entwickelt sich süd-westlich entlang des Parkbalkons, im weiteren Park werden auf den Wiesenschollen verschiedene Attraktionen und Veranstaltungen verortet sein“, erläutert Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), die in Duisburg federführend mit der IGA-Planung betraut sind.
Einen Spiel- und Freizeitbereich soll es rund um die Erzbunkerwand geben, und die Promenade entlang des Rheins soll besonders inszeniert werden. Am Kultushafen werde Gastronomie angesiedelt. Konkrete Skizzen würden derzeit überarbeitet und sollen 2024 veröffentlicht werden, so Lange.
Teilweise könnten übrigens schon zur Vorbereitung der Flächen Zäune errichtet werden. „Neben investiven und temporären Baumaßnahmen für die IGA wird auch die Bodensanierung für Rhein-Ort durchgeführt“, berichtet Lange. „Ziel ist es, den Rheinpark, zumindest teilweise, so lange wie möglich vor der IGA für die Bevölkerung zugänglich zu halten.“
Botanischer Garten, Emschermündung und Radschnellweg sind weitere IGA-Projekte
Mit Blick auf die Beteiligung der Hochfelder, verweist Volker Lange darauf, dass mehr als 20 Millionen Euro in den Grünen Ring investiert werde und dort neue Erholungs- und Freizeitflächen entstünden. Die IGA gliedert sich in drei Ebenen:
Zu den „Zukunftsgärten“ zählen die Haupt-Event-Standorte wie der Rheinpark. Dort sollen Kernfragen zu Umwelt, Klima, Energie und Stadtentwicklung „begreifbar werden“.
Zu der sogenannten zweiten Ebene namens „Unsere Gärten“ werden bereits vorhandene Flächen aufgewertet. In Duisburg gilt das für den Botanischen Garten und den Kaiserberg. Auch ein Auen-Erlebnispfad an der Emschermündung und die Anbindung des Radschnellwegs über die Duisburger Dünen zum Rheinpark stehen auf dem Plan.
„Meine Gärten“ lautet die dritte Ebene. Sie soll Vereine und Gruppen aus der Region zum Mitmachen bewegen. „Die Mitmach-Ebene wird sich auf die gesamte Stadt Duisburg beziehen, wobei Hochfeld natürlich als Stadtteil, in dem das IGA-Gelände liegt, im besonderen Fokus steht“, erklären die Planer in ihrem Sachstandsbericht.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Für das Ticketing, so WBD-Sprecher Lange, sei die „IGA-Durchführungsgesellschaft“ verantwortlich. Ziel sei es, ein vergünstigtes Familienticket für die Hochfelder anzubieten. Rüdiger Schumann, Sprecher der IGA-Durchführungsgesellschaft, kennt den Wunsch. „Wir werden Preissysteme für Einzel- und Dauertickets entwickeln, und auch das Thema Ermäßigungen prüfen.“
Geplant sei, sowohl Eintrittskarten für einzelne Standorte anzubieten oder auch solche, mit denen man die drei Zukunftsgärten in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund besuchen kann. Auch das Thema Mobilität werde gerade beraten, etwa über einen IGA-Radweg quer durch die Metropole Ruhr.
Auch interessant
Britta Söntgerath, ehrenamtliches Mitglied im Beirat für die IGA, will sich dafür einsetzen, dass die Hochfelder zumindest den Zaun mitgestalten können. Dieser könnte mit Kunstwerken verziert werden und per QR-Code könnte man dann über die Künstler etwas erfahren.
Die Duisburger Planer versprechen denn auch in ihrem Bericht: „Für Hochfeld werden die Akteure eingebunden, die bereits heute in dem Stadtteil aktiv sind und sich mit verschiedensten Initiativen engagieren. Der intensive Austausch wird ab dem nächsten Jahr beginnen.“