Duisburg. Duisburg bekommt ein neues Café. Was die Gründer an prominenter Stelle in Duissern planen und warum deutlich mehr als nur Kaffee geboten wird.
In das alte Tushita-Areal an der Meidericher Straße in Duissern soll bald neues Leben einziehen. Bisher sind die Räume des alten Verlags vor allem bei Weinfreunden beliebt. Im Herbst 2021 hat die Bar „Kalt.Weiss.Trocken“ dort wiedereröffnet. Seitdem sind der „durstige Donnerstag“ und der Freitag die Geheimtipps in der nicht gerade reich gesegneten Duisburger Ausgeh-Szene.
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Nun soll in der Nachbarschaft bald auch tagsüber etwas los sein. Die Gründer des erfolgreichen Mülheimer Cafés „Perfetto“ möchten in einem Seitenflügel des Gebäude-Ensembles hier ihren bisher größten Standort eröffnen. Auf rund 500 Quadratmetern soll es bald Kaffee, Panini, Frühstück, Salate und andere Kleinigkeiten geben. Die Fläche ist freilich noch ein Rohbau. Doch die alte Filter-Kaffeemaschine soll bald gegen ein Siebträger-Modell ausgetauscht werden. Darüber soll übrigens bald die Feuerwehr einziehen.
In Mülheim fing alles an: Duisburger freut sich auf sein erstes eigenes Café in der Heimatstadt
Edi Turkmen hat 2005 sein erstes Café gegründet. Es war die Zeit, als Latte Macchiato und Co. langsam chic wurden. Das Mülheim der Standort wurde, war eher Zufall. „Ich bin eigentlich Duisburger, aber das hat sich so ergeben.“ Er wollte ein bisschen italienisches Flair nach Deutschland bringen – der gelernte Radiologieassistent, der auch ein paar Semester Medizin studiert hat, ist Quereinsteiger in der Branche. Er suchte sich eine Bäckerei, von der er Kuchen, Panini und andere typische Gebäck-Spezialitäten bezog. „Wir waren auch die Ersten, die diesen Industrie-Look geprägt haben“, ist Turkmen überzeugt.
Nachdem sein erstes Café so gut lief, eröffnete er weitere Standorte in Moers und Ratingen. „Jedes Café hat seinen eigenen Stil und Charme“, erklärt Adrian Steinmetz. Er hat als Kellner bei „Perfetto“ angefangen und sich hier neben dem Studium etwas dazu verdient. Das Café in Duisburg soll er demnächst als Partner übernehmen. „Hier soll mal die Theke stehen“, zeichnet er mit den Fingern in der Luft den Bereich ein. Alte Stromkästen sollen als Deko-Objekte aufgehoben werden. In einer Ecke soll ein Podest stehen, so dass auch kleinere Veranstaltungen wie Konzerte möglich werden.
Normalerweise hat das „Perfetto“ Öffnungszeiten von morgens bis in den frühen Abend. In Duisburg soll das Konzept ein bisschen angepasst werden. Donnerstag, freitags und samstags könnten längere Tage werden. Dies könnten beispielsweise die Weinliebhaber von Kalt.Weiss.Trocken nutzen, um sich mit Broten und Co. eine Grundlage für das eine oder andere Gläschen zu schaffen. „Wir sind vom Standort überzeugt. Hier wächst etwas Neues. Das ist ein bekannter Ort, auf dem man etwas aufbauen kann“, erklärt Edi Turkmen.
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Für die Duisburger Innenstadt als Alternative habe er sich übrigens nie interessiert, sagt er. „Es fährt ja kaum noch jemand in die Stadt, um dort shoppen zu gehen oder einen Kaffee zu trinken.“ Deshalb könnte ein Teil der (noch) freien Räume künftig auch von einem Mode-Conceptstore sowie einem Friseur mitgenutzt werden. „Wir sind noch in Gesprächen“, erklärt Daniel Schäfer, einer der Eigentümer des Geländes. Hinter dem neuen „Perfetto“ soll übrigens ein Spielplatz entstehen. Geparkt werden könnte an der Seite. „Da sich der Cafébetrieb eher tagsüber abspielt und wir einige Parkplätze vor der Tür haben, sollte es keine Probleme geben“, ist Schäfer überzeugt.
Im „Perfetto“ holt man sich seinen Kaffee übrigens selbst. Die Speisen werden an den Tisch gebracht. Die Gäste sind bunt gemischt und in den anderen Filialen war auch schon der eine oder andere Duisburger darunter. Im Frühjahr 2024 könnte dann in Duissern Eröffnung gefeiert werden.