Altstadt. . Chef Memo Inan ist in Duisburg kein Unbekannter: Er baute auch das „Fino“ auf. Im rustikal-modernen Café gibt’s Kaffee, Torten und Frühstück.
Die Duisburger Innenstadt mausert sich zur guten Adresse für Kaffeeliebhaber. Vor ein paar Tagen hat das „Fabricca“ am Sonnenwall eröffnet. Streng genommen lautet die Adresse Kuhstraße und das Ladenlokal gehört zur Königsgalerie – doch der Eingang liegt eben am Sonnenwall. Für den Besitzer Memo Inan schließt sich mit der Eröffnung des Cafés ein Kreis.
Vor vielen Jahren hat er ein paar Meter weiter ein Café namens „Cadeau“ betrieben. Viele kannten den Laden eher unter dem Namen „Rausch“. Viele Gäste von früher kommen nun herein, begrüßen den Chef und freuen sich, dass er wieder in Duisburg aktiv ist.
Im neuen Café gilt Selbstbedienung
Die Zeiten haben sich freilich geändert. „Früher gab’s kein Latte-Art und auf dem Kaffee war eher Bauschaum“, erinnert er sich und lacht. Heute zaubern er und seine Mitarbeiter filigrane Muster auf den Cappuccino, den man sich in Selbstbedienung an der Theke holt.
Dass sich die Kaffee-Szene verändert hat, macht ihm keine Angst. Der Inhaber vom „Evergreen“ war mal einer seiner Mitarbeiter im „Fino“, das er aufgebaut hat. Auch zu den Jungs von „Simply Coffee“ hat er einen guten Draht. „Ich kann meinen Mitarbeitern die Technik und alles zeigen, die Leidenschaft müssen sie selbst mitbringen.“ Jeder Laden habe seine Liebhaber. „Ich schau nicht auf die Konkurrenz, sondern mache alles aus eigenem Antrieb.“
Anfänge in einem Düsseldorfer Szene-Treff
Während der Bauarbeiten am Sonnenwall war er auch zu Gast bei Dobbelstein und Heinemann. „Die haben guten Service“, lobt er.
Der 44-Jährige hat den Job in der Gastronomie von der Pike auf gelernt. Als Jugendlicher schmiss er das Abi, heuerte in einer Düsseldorfer Bar an, die sich zum Szene-Treff mauserte. Eine harte, lehrreiche Zeit – mit Arbeitszeiten, die oft weit nach Mitternacht endeten. Deshalb entschied er sich, sein erstes eigenes Café zu eröffnen.
Nach seiner Zeit im „Cadeau“ zog es ihn nach Mülheim. Er baute das „Perfetto“ auf, beriet später die Macher des „Miamamia“ in Rüttenscheid und entwickelte mit ihnen zum Beispiel reichlich Landbrote, die es nun auch im „Fabricca“ gibt. In einer Theke stehen verführerisch aussehende Torten und Kleinigkeiten, die von einer italienischen Bäckerei geliefert werden. Morgens gibt es Frühstück zum Ankreuzen.
Die Einrichtung erinnert, passend zum Namen, an eine alte Fabrik. Die Stühle sind mit altem Leder überzogen, das früher in Sporthallen Verwendung fand; die Tische wirken ebenso rustikal wie modern. „Ich habe lange gesucht und am Ende jede Leiste an der Wand selbst ausgewählt.“ Inan hat genaue Vorstellungen, wie es laufen soll, teilt sich die Arbeit allerdings mit seiner Schwester. Für ihn ist die Eröffung des „Fabricca“ wie „nach Hause kommen.“