Duisburg. Ein XXL-Buffet und Hunderte Plätze – das Asia Palace ist ein Riesenlokal mit großer Auswahl und Live-Cooking. Die Stärken und Schwächen.

Der Ferne Osten doch so nah: Mitten in Duisburg liegt das Asia Palace (Auf der Höhe 47) – ein asiatischer Palast in einem ehemaligen Autohaus in Kaßlerfeld. Sushi und Stäbchen statt Felgen und Auspuff!

Schon im Eingangsbereich werden die Gäste pompös empfangen: Glaslampen bringen die Decke zum Glänzen, verzierte Marmorfliesen auf dem Boden und zwei große Ledercouchen laden zum Sitzen ein. Schon der Wartebereich gibt einen Blick frei auf das Herzstück des Ladens: das XXL-Buffet. Das Prinzip lautet: Alles, was man essen und trinken kann, für 29,90 Euro. Das zieht. Es ist Samstagabend, keine Reservierung… Für drei spontane Esser gibt es dennoch binnen weniger Minuten ein Plätzchen in dem Riesenlokal mit Hunderten von Plätzen.

Ambiente: In einzelnen kleinen bis sehr großen Abteilen liegen verschiedene Speisebereiche. Mal mit runden Tischen für richtige Gesellschaften mit bis zu zwölf Personen, mal mit eckigen für Familie und Freunde. Die Trennwände sind aus geschnitzter Holzoptik mit Öffnungen: Dadurch sitzt man zwar in einem abgetrennten Raum, der lebhafte Lärm dringt natürlich dennoch durch.

Die Schale mit den Wäscheklammern war etwas schmutzig.
Die Schale mit den Wäscheklammern war etwas schmutzig. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

Auf den tischdeckenlosen Holztischen stehen vier rote Papier-Servietten, eine nicht ganz rückstandsfreie Holzschale mit nummerierten Wäscheklammern, die Tischnummer und ein Aufsteller mit einem beachtenswerten Hinweisschild: nicht länger als drei Stunden Verweildauer, zwei Euro Strafe für nicht ausgetrunkene Getränke, fünf Euro für nicht aufgegessene Teller. Was erstmal etwas unfreundlich klingt, beugt doch der Verschwendung vor. Löblich!

Asia Palace in Duisburg: Das gibt es am XXL-Buffet

Angebot: Die vielen Gänge der Speisestationen laden regelrecht zur Entdeckungstour ein. An einer Seite stehen frisches Gemüse, rohes Fleisch und Fisch sowie Meeresfrüchte. Darunter Oktopus, Riesengarnelen, Känguru, Rinderfilet und Hähnchen. Dazu kann sich der Gast in kleinen Schälchen diverse Soßen abfüllen. Das Ganze geht dann mit der Wäscheklammer der eigenen Tischnummer zum Braten; man kann auch zusehen, wie die Köche wirbeln. Die fertigen Gerichte bringen die Kellner und Kellnerinnen zum Platz. Schöner Service! Eine Einführung wäre trotzdem hilfreich gewesen, so ganz selbsterklärend ist das nämlich nicht.

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An weiteren Buffetinseln wird neben den Süßkartoffelfritten auch Blumenkohl mit Hollandaise angeboten. Wieder typischer asiatisch dann die gebratenen Nudeln mit Gemüse, Frühlingsrollen und viel Paniertes wie Tintenfischringe.

Für Kinder gibt es Pommes, Kroketten und Nuggets. Das kommt gut an. Genau wie die zwei Brunnen mit weißer und brauner Schokolade – dazu wahlweise Spieße mit Erdbeeren oder Bananen zum Reinhalten. Die Theken mit Eis, Donuts, diversen Kuchen und Cremes bleiben unberührt – damit die Augen nicht größer sind als der Magen. Satt ist satt und Strafe ist Strafe.

Das riesige Buffet-Angebot im Duisburger Asia Palace.
Das riesige Buffet-Angebot im Duisburger Asia Palace. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

Bei den Getränken offenbart sich eine unbegrenzte Auswahl wie im Getränkemarkt und eine ebenso lange Kühlschrankwand. Alles Originalmarken übrigens von Fanta bis Schweppes, an der Bar wird Radeberger frisch gezapft, sogar im Halbliter-Gebinde. Selbst zwei Gläser Wein (0,2 Liter) sind inklusive, lediglich Schnaps würde extra kosten.

Geschmack: Die traditionell trockenen Frühlingsrollen sind knackig, beinhalten aber wenig Gemüse-Füllung. Die süß-saure Soße sollte laut Etikett scharf sein, ist sie aber nicht wirklich. Das Chili dagegen sehr! Sushi ist relativ klein, aber frisch und in großer Probier-Auswahl. Fisch und Fleisch sind vom Geschmack gut, das Rinderfilet aber viel zu durchgebraten. Die Garnelen sind die Gewinner. Der sagenhaft cremige Vanillepudding im Glas ist ein Geheimtipp.

Fisch und Garnelen schmeckten hervorragend.
Fisch und Garnelen schmeckten hervorragend. © Kathrin Hänig | Kathrin Hänig

Service: Die Kellnerinnen sind fix, es herrscht ein ständiges Gewusel. Hier wird ein Teller abgeräumt, da ein Tisch abgewischt. Auch das selbst zusammengestellte Gericht kommt, trotz des großen Andrangs, ziemlich zügig. Der Bezahlvorgang an der Kasse wird professionell-freundlich abgewickelt, nach guter Sitte bekommt noch jeder einen Glückskeks auf den Weg.

Live-Cooking lockt, Gemütlichkeit fehlt

Fazit: Das ehemalige Autohaus bietet für Familien so viel wie ein Kompaktwagen. Es gibt sogar einen kleinen Raum mit Rutschen und Klettergerüst, Kinderautomaten und Spielhäuschen. Das Essens- und Getränkeangebot ist riesig. Für den Preis wird hier jeder Bauch voll. Den Nachteil am Buffet kennt jeder All-Inclusive-Hotelurlauber: Die Familie ist immer unterwegs, man isst nicht gemütlich zusammen und es ist sehr, sehr laut. Muss man mögen – aber hier weiß ja jeder, worauf er sich einlässt.

Dafür locken Live-Cooking (direktes Braten am Buffet, vergleichbar mit dem Mongo‘s-Konzept), viele verschiedene Meeresfrüchte und ein üppiges Nachtischbuffet zum günstigen Pauschaltarif. „Gemeinsamkeiten suchen und genießen“, wie es das Schicksalsgebäck verheißt – das muss beim Asia Palace jeder für sich entscheiden, würde Konfuzius sagen.

Bewertung:

Geschmack: 3/5

Atmosphäre: 2/5

Service: 4/5

Preis-Leistung: 5/5

Adresse: Asia Palace, Auf der Höhe 47, 47059 Duisburg

Info und Preise: Reservierungen sind gern gesehen. Montags bis freitags von 17.30 Uhr bis 22.30 Uhr kostet das Buffet 29,90 Euro. Samstags von 12 bis 15 Uhr kostet es 19,90 Euro, danach wieder 29,90 Euro. Sonn- und Feiertags von 12.30 Uhr bis 22 Uhr zahlt man 29,90 Euro. Kinder im Alter von 4-6 Jahren zahlen abends 8,90 Euro, 7- bis 10-Jährige 13,90 Euro, 11- bis 14-Jährige 22,90 Euro.

Internet:https://www.asia-palace-duisburg.de

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.