Duisburg. Die Situation an den Schulen in Duisburg ist weiterhin prekär. Damit Platz für die Kinder ist, stieg die Zahl der Container-Klassen erneut.
Erneut ist die Zahl der Schulklassen, die im Container unterrichtet werden, in Duisburg gestiegen. Das Schuljahr 2021/22 startete schon mit 147 mobilen Klassenräumen. 2022 waren es bereits 158.
Jetzt sind weitere acht dazu gekommen an insgesamt 37 Schulstandorten. Damit hat die Stadt insgesamt 166 Container angemietet. Sie werden überwiegend für den Unterricht genutzt, aber auch für die Ganztagsbetreuung, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem. Das bedeutet, dass für über 4500 Kinder kein regulärer Platz in den eigentlichen Schulgebäuden vorhanden ist.
Containerklassen in Duisburg: Allein an der Gesamtschule Walsum stehen 21
Spitzenreiter ist weiterhin die Gesamtschule in Walsum. Im Januar waren es noch 17 Containerklassen, inzwischen helfen 21, die Platzprobleme zu lösen. Nachhaltig wird das Problem an diesem Standort nur durch einen Neubau gelingen, der durch die Gremien genehmigt wurde und rund zwölf Millionen Euro kosten wird.
Die Stadt Duisburg plant ein rechteckiges, dreigeschossiges Gebäude ohne Keller mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 2800 Quadratmetern. Es soll komplett barrierefrei sein und einen Aufzug bekommen. Aber: Bis hier der erste Tafelschwamm ins Wasser getaucht wird, werden aber noch Jahre vergehen.
Bis auf weiteres wird es zu den Containern an vielen Standorten keine Alternative geben. Auf die Frage nach einer perspektivischen Abschaffung verweist die Stadt auf die konstant hohen Schülerzahlen. So lange sei auch der Bedarf an zusätzlichem Schulraum hoch.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Nur punktuell ist ein Ende absehbar: Etwa an der Grundschule Hochfelder Markt, wo derzeit ein Anbau als Erweiterungstrakt entsteht. Die Baumaßnahme wird unter durch das Programm „Gute Schule“ mit 6,4 Millionen Euro unterstützt. Wenn alles fertig ist, verschwinden zumindest dort vermutlich die Container vom Schulhof.
Container kosten die Stadt Millionen Euro
Die blechernen Notstopfen sind teuer. Allein die Vorbereitung des Untergrunds, das Aufstellen und die Verlegung von Strom- und Wasseranschlüssen schlagen mit fünf- bis sechsstelligen Summen zu Buche. Die Kosten variieren je nach Vertrag und Standort. So kosten zwei neue Container mal 95.000 Euro und mal fast drei mal so viel: knapp 300.000 Euro. Die monatliche Miete kommt noch oben drauf. So kamen im vergangenen Jahr mehr als fünf Millionen Euro an Kosten zusammen.
Auch interessant
Seit 2017 setzt die Stadt auf mobile Klassenzimmer, als die Zahl der Erstklässler um fast 500 stieg auf 17.985. Seither wuchs die Schülerzahl auch an den Gesamtschulen kontinuierlich und mit ihr die Zahl der benötigten Container. Zum neuen Schuljahr wurden 5187 Kinder eingeschult.
Themen, die Familien bewegen, Tipps zur Freizeitgestaltung, Expertenwissen, Rezepte und vieles mehr: Unseren kostenlosen Newsletter für Familien gibt es hier.
>>Mobile Klassenräume: Bochum stellt 172 Schul-Container auf
- Mit den Kapazitätsproblemen an den Schulen steht Duisburg nicht alleine da. In Bochum wurden in den Sommerferien an gleich dreizehn Schulstandorten Container aufgebaut.
- In der Ruhrstadt stehen nun insgesamt 172 dieser Schul-Container. Auch hier belaufen sich die Kosten auf über 5 Millionen Euro.