Duisburg. Mehr Kinder strömen an Duisburger Schulen, Bauarbeiten verzögern sich und Neubauten dauern: Das kostet die Lösung mit mehr Klassen-Containern.
Das neue Schuljahr wird für 128 Klassen in Containern beginnen, sieben mehr als im laufenden Schuljahr. Die Stadt Duisburg hat an 31 Standorten mobile Klassenzimmer aufgestellt. Die Gründe sind sehr verschieden: Sie dienen etwa zur Vergrößerung der Kapazitäten, sollen eine längere Bau- oder Sanierungszeit überbrücken oder stehen als Ersatz da, weil die eigentlichen Gebäude baufällig sind.
[Straßenbahn- und Buslinien der DVG in fünf Minuten mit Schulnoten bewerten: zum DVG-Linien-Check]
Der Bedarf ist immens: Im kommenden Schuljahr strömen 5154 I-Dötzchen an die Grundschulen - im Vorjahr waren es noch 4660. Die weiterführenden Schulen rechnen laut Anmeldezahlen mit rund 270 Schülern weniger, haben aber vielfach Probleme mit maroder Bausubstanz. Die Zahl der Internationalen Vorbereitungsklassen und der Bedarf für ukrainische Kinder ist in den Zahlen ohnehin nicht enthalten.
Container kosten die Stadt Duisburg monatlich über 154.842 Euro
Für die Stadt sind die Interimslösungen ein teures Spiel: Allein die Aufstellkosten betragen nach Angaben der Verwaltung 5,54 Millionen Euro. Monatlich kommen Mietkosten von 154.842 Euro zusammen – das sind allerdings nur die Container, die schon stehen.
Bis zum Beginn des neuen Schuljahres kommen laut Stadtverwaltung noch fünf Standorte hinzu – allesamt im Duisburger Westen: Vier sind es an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen für 116.263 Euro Aufbaukosten. Für die Stadt ist hier laut Liste noch die Hauptschule beheimatet, tatsächlich sind hier aber die Jahrgänge 5 und 6 der Green Gesamtschule untergebracht. Nebenan, an der GGS Krefelder Straße, werden ebenfalls vier Container aufgebaut (116.263 Euro). Die Lise-Meitner-Gesamtschule bekommt zwei Container (125.545 Euro) am Standort Lessingstraße, zwei weitere am Standort Ulmenstraße (95.795 Euro), die Friedrich-Fröbel-Schule bekommt zwei Container, deren Aufstellung kostet allerdings dreimal so viel: 284.442 Euro.
Neben den Klassen-Containern stehen auch mobile Sanitärräume und Nebengebäude
Für die neuen Standorte werden noch keine Mietkosten genannt. Klar ist aber, dass die Konditionen steigen, was sich schon an den explodierenden Aufstellkosten ablesen lässt. Die Miete dieser 14 weiteren Container wird im günstigsten Fall monatlich bei zusätzlich über 10.000 Euro liegen.
Teilweise sind die Containerdörfer noch deutlich größer, weil die Aufstellung der Stadt nur Klassen- nicht aber Sanitärräume und andere Nebengebäude erfasst.
[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Stadtseite + Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Die mit Abstand größte Containerlandschaft steht in Beeck an der Theodor-König-Gesamtschule: Zwölf Container wurden hier für 318.929 Euro aufgestellt. Die monatlichen Mietkosten betragen 7756 Euro. Die Schule ist seit Jahren eine Großbaustelle und wird es auch noch eine Weile bleiben. Kürzlich hatte Schulleiterin Ute Hoppen das „Zeitlupentempo“ des städtischen Immobilienmanagements IMD beklagt.
Die ältesten Container wurden bereits 2017 aufgestellt: An der Astrid-Lindgren-Schule kosten fünf Klassenräume 91.565 Euro monatlich, an der GGS Brückenstraße kosten 4 Container 2982 Euro.