Duisburg. Der Betrieb in der Container-Kita vor dem St. Vincenz-Hospital in Duisburg beginnt am Montag. Was sich rund um den „Lost Place“ alles tun wird.

Am Montag geht die neue Container-Kindertagesstätte (Kita) vor dem ehemaligen St. Vincenz-Hospital im Duisburger Dellviertel an den Start: Vor einigen Wochen wurden die Container bereits geliefert, in dieser Woche brachte ein Umzugsunternehmen aus der alten Kita im Forum die Möbel, Spielzeuge, aber auch die geliebte, selbstgemalte Dschungel-Dekoration für das Badezimmer zum neuen Standort. Einige Kinderbettchen stehen schon im Schlafraum. Auch der Löwe für die gleichnamige Gruppe hängt schon. Die Jungen und Mädchen haben im Vorfeld beim Packen geholfen und werden dann eine (fast) fertige Kita vorfinden.

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Die Mitarbeiter rund um Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius haben eine anstrengende Woche hinter sich – „aber wir wissen ja, dass es hier schön wird.“ Die Innenräume werden in den nächsten Tagen gemeinsam mit den Kindern gestaltet. Die Möbel, die nicht in die Räume passen, werden zwischengelagert.

In rund zwei Jahren soll die Einrichtung dann in das alte Krankenhaus ziehen, das zwischenzeitlich vor allem als „Lost Place“ und wegen eines dramatischen Dachstuhl-Brands Schlagzeilen machte. Das soll sich nun ändern. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit der Caritas eine Anschlusslösung zu finden, auch wenn es nur eine Interims-Kita ist“, sagt Andrej Pomtow, Vorstand des St. Vincenz-Bauherrn Fokus Development. „Fokus“ hatte vor 15 Jahren auch die Einrichtung im Einkaufszentrum mitgeplant, als das Forum gebaut wurde.

Altes Duisburger Krankenhaus: Vom „Lost Place“ zum neuen Wohnquartier mit Kita

Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius und ihr Team hatten eine trubelige Woche. „Aber am Ende wissen wir, dass es schön wird.“
Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius und ihr Team hatten eine trubelige Woche. „Aber am Ende wissen wir, dass es schön wird.“ © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Bedenken, ob der Standort ein gutes Umfeld für die Kleinen ist, kann Miriam Marsilius zerstreuen. „Wir haben schon einige der Nachbarn gesehen, die offenbar bisher das alte Gebäude aufgesucht haben. Die waren aber respektvoll.“ Und eine Anwohnerin habe neulich neugierig vor dem Bauzaun gestanden und beobachtet, wie die Arbeiter die Containerräume einrichten. „Ich habe ihr die Kita dann von innen gezeigt und sie war begeistert. Sie hat erzählt, dass sie früher selbst einmal im St. Vincenz gearbeitet habe und will ein wachsames Auge auf das Gelände werfen.“ Wenn demnächst die Bauarbeiten am Hospital selbst beginnen, wird es zudem eine Überwachung geben, sodass sich (Sicherheits-)Probleme erledigen sollten. Anfangs wollen die Mitarbeiter zudem morgens kontrollieren, ob sich irgendwelche Hinterlassenschaften finden, die die Kinder besser nicht sehen sollen.

Insgesamt sollen auf dem Gelände des alten Krankenhauses 350 neue Wohnungen entstehen. Sie sollen in drei Abschnitten auf insgesamt rund 15.500 Quadratmetern realisiert werden. Im rechten Flügel soll dann die Kita einziehen. Allerdings sei es komplizierter, einen denkmalgeschützten Altbau herzurichten, als einfach ein neues Gebäude hochzuziehen. So seien etwa die Brüstungen zu hoch, auch die Fenster. „Wir arbeiten gerade an Lösungen“, verspricht Pomtow. Dass Kinder in den Räumen von St. Vincenz spielen und toben, ist jedenfalls nicht neu. Als die Katholische Grundschule Goldstraße saniert wurde, zog die Schule teilweise dort ein.

Künftig soll die Kita vier Gruppen haben

  • Der Platz für die Kita ist nach wie vor umgeben von Bauzäunen – und das wird auch erstmal so bleiben. Kurzfristig will der Caritas-Verband noch das Außengelände herrichten. Ein Sandkasten wird angelegt und eine Fahrbahn für Dreiräder und Roller.
  • Solange die Caritas-Kita noch ein Provisorium ist, wird es weiterhin zwei Gruppen mit 43 Kindern geben. Davon sind sechs Jungen und Mädchen unter drei Jahre alt. In zwei Jahren, mit dem finalen Umzug, wird die Kindertagesstätte dann auf vier Gruppen vergrößert.