Duisburg. Derzeit laufen Bauarbeiten an der Grundschule in Duisburg-Hochfeld. Deshalb sind nicht alle Klassen nutzbar. Wie sich Lehrer und Kinder behelfen.

Beim Anblick der Gemeinschaftsgrundschule Hochfelder Markt (GGS) würde das Herz von Verpackungskünstler Christo höher schlagen. Die Grundschule ist momentan eingerüstet und mit Planen verhüllt. In den vergangenen Wochen fanden dort Fassadenarbeiten statt. Sie sind Teil einer größeren Umbaumaßnahme, denn die Schule platzt seit längerem aus allen Nähten und braucht dringend neue Räume.

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Zum Schulstart am kommenden Montag muss dennoch improvisiert werden. Einige Klassenräume sind nicht nutzbar. Sekretariat und Lehrerzimmer befinden sich aktuell im Keller. Auf dem Pausenhof stehen Container, in die einige Klassen ohnehin schon ausweichen. Schulleiterin Jennifer Poschen hat deshalb bei den umliegenden Schulen nachgefragt, ob es dort noch freie Kapazitäten gibt. „Zum Glück können wir jetzt fünf Räume in der Außenstelle der Grundschule Brückenstraße an der Wörthstraße nutzen. Das geht aber nur für einen kurzen Zeitraum.“ Zumal die Kinder und Lehrer zur Wörthstraße auch ein paar Minuten laufen müssen – Treffpunkt soll nämlich weiterhin am Hochfelder Markt sein.

Lehrer und Kinder in Duisburg-Hochfeld wollen das beste aus der Situation machen

Schulleiterin Jennifer Poschen hat sich bewusst für die Arbeit in Duisburg-Hochfeld entschieden.
Schulleiterin Jennifer Poschen hat sich bewusst für die Arbeit in Duisburg-Hochfeld entschieden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

„Das wird dann die Sporteinheit für die Kinder.“ Sie gehen mit den Lehrern gemeinsam hin und werden dann nachmittags wieder von den Eltern am Hochfelder Markt abgeholt. Jennifer Poschen weiter: „Die Kinder gehen mit solchen Veränderungen eigentlich immer recht sportlich um und zum Glück habe ich ein tolles Team, das das Beste aus der Situation macht.“

470 Kinder aus 38 Nationen besuchen die Schule

Rund 470 Jungen und Mädchen aus 38 Nationen besuchen die Schule aktuell. Jennifer Poschen und ihr Team arbeiten mit den anderen Bildungseinrichtungen und zahlreichen Institutionen im Stadtteil eng zusammen, um (Hilfs-)Angebote für Kinder und Eltern auf die Beine zu stellen.

An der Seite des Schulgeländes wurde ein Ersatz für die abgebauten Spielgeräte geschaffen.
An der Seite des Schulgeländes wurde ein Ersatz für die abgebauten Spielgeräte geschaffen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Nachdem viele Jahre über die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes diskutiert wurde, haben die Bauarbeiten in den Osterferien begonnen. Für 3,47 Millionen Euro werden die Fensteranlagen ausgetauscht und der Außenputz saniert. Auch die Überdachung des Schulhofes und des Eingangsbereiches braucht dringend eine Erneuerung. Der Bau eines Erweiterungstrakts wird mit 6,4 Millionen Euro aus dem Programm „Gute Schule“ unterstützt. Damit Platz für den Anbau ist, wurden bereits auf dem Schulhof die Spielgeräte abgebaut. Dort soll das neue Gebäude entstehen. Auf der anderen Seite gibt es nun eine Ersatz-Spielfläche. „Die Nutzung des Pausenhofes wird zwar durch die Baustelleneinrichtung etwas eingeschränkt, ist aber trotzdem gegeben“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem. Für den derzeitigen Bauabschnitt seien insgesamt zehn Monate Bauzeit vorgesehen.

Fassade war mit Schadstoffen belastet

Zuletzt wurde an der Fassade gearbeitet. Deshalb befindet sich auch noch die Folie vor den Außenwänden. „Der Abbruch des schadstoffbelasteten Außenputzes konnte zum größten Teil fertiggestellt werden – Restarbeiten erfolgen in den Herbstferien“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem. Wie geplant würden die Arbeiten zur Erneuerung der Fenster und des Außenputzes nach den Sommerferien weitergeführt.

Auch bei der Sanierung der Räume muss auf Schadstoffe geachtet werden, deshalb sind die betroffenen Räume abgeriegelt. „Wir werden in der nächsten Zeit mehrfach umziehen müssen“, ahnt die Schulleiterin. Laut Stadt wird der Zugang zum Schulgebäude weiterhin über den Pausenhof erfolgen.

„Wir haben ja den Hochfelder Markt, auf dem sich die Kinder austoben können. Und vielleicht werden wir in den nächsten Wochen einfach den einen oder anderen Ausflug mehr zu einem außerschulischen Lernort machen.“