Duisburg. Beleidigungen und Beschimpfungen haben zugenommen, berichten queere Menschen in Duisburg. Hass soll sich auch in sozialen Netzwerken entladen.
Die Beleidigungen und Beschimpfungen sind in den vergangenen Jahren deutlich schlimmer geworden, sagen alle, die man auf dem CSD in Duisburg fragt. Das Motto „Duisburg ist echt queer – mit Sicherheit“ sei ganz bewusst so doppeldeutig gewählt, erzählt Organisator Christian Karus. „Die Stadt Duisburg, die im Vorfeld für diese Veranstaltung auf ihrer Homepage geworben hat, musste die Kommentarfunktion auf Social Media sperren, weil unglaublich viele Hasseinträge und Beleidigungen übelster Art stattgefunden haben“, berichtet Karus den Teilnehmern zur Begrüßung am Rathaus.
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Wenn er in der Stadt alleine unterwegs ist, sei das kein Problem. Bekennt er aber Farbe und trägt sein buntes Regenbogenhemd, kommen gleich Anfeindungen. „Ich würde nie wagen, mit meinem Mann händchenhaltend durch Marxloh zu laufen“, sagt er. Das sei viel zu gefährlich.
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Polizei hat keine Zahlen zu homophober Gewalt in Duisburg
Konkrete Zahlen zu Angriffen wegen „homophober Gewalt“ werden in der Duisburger Polizeistatistik nicht explizit ausgewiesen. Also gibt es keine Zahlen zum Beispiel zu Beleidigungen und Körperverletzung. Ein Fall allerdings ist aktenkundig geworden, über den unsere Zeitung auch berichtet hat: Im September 2021 bat die Kripo um Hinweise auf einen Unbekannten, der eine große Regenbogenflagge vor der Szene-Kneipe „Harlekin“ im Dellviertel angezündet hat.
Der Verein Du.Gay, dessen Vorsitzender Karus ist, zitiert auf seiner Seite Innenministerin Nancy Faeser. Sie habe am 9. Mai dieses Jahres die bundesweiten Fallzahlen politisch motivierter Kriminalität 2022 vorgestellt und gesagt, dass die Anzahl registrierter Fälle von Kriminalität gegen queere Menschen erneut gestiegen ist. „Im Themenfeld sexuelle Orientierung wurden 1005 Straftaten, das waren 227 Gewaltdelikte, erfasst“. Das Themenfeld „geschlechtliche Diversität“ weise 417 Straftaten bei 82 Gewaltdelikten aus. Allerdings komme noch die Dunkelziffer von Taten dazu, die aus Scham nicht angezeigt wurden. Auf die Problematik will der CSD mit seinem Motto hinweisen.