Duisburg. Am frühen Samstagmorgen haben Unbekannte die Regenbogen-Flagge des Duisburger Szene-Lokals „Harlekin“ angesteckt. Die Besitzer sind entsetzt.
Unbekannte haben am frühen Samstagmorgen eine Regenbogenflagge angesteckt, die vor der Kneipe „Harlekin“ im Duisburger Dellviertel hing. Die Gaststätte ist einer der letzten verbliebenen Szene-Treffpunkte für Homosexuelle in Duisburg. Der Besitzer hat Anzeige erstattet, wie die Polizei bestätigt.
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Robert Bovensiepen und sein Mann Oliver führen das „Harlekin“ an der Realschulstraße seit 2015. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art. „Unser Haus wurde schon einmal mit Farbe beschmiert, mit Eiern beworfen oder Jugendliche reißen die Tür auf und beschimpfen Schwule, dass wir verschwinden sollen“, schildert Robert Bovensiepen. Fassungslos schreiben die Besitzer auf ihrer Facebookseite: „Das Fatale ist, dass man einen Brand des Hauses in Kauf genommen hätte.“
Duisburger „Harlekin“-Betreiber: „So ein Hass erzeugt bei uns Wut“
Gegen drei Uhr morgens hat Robert Bovensiepen das Szenelokal verlassen. Seine Mitarbeiterin sei noch ins benachbarte „Pampus“ gegangen und habe sich gegen halb vier in der Früh ein Taxi gerufen. Als der Wirt um 9.30 Uhr wieder kam, war die Flagge verkokelt und durchlöchert. „So ein Hass erzeugt bei uns Wut. Die Flagge hängt über der Tür, da kommt man nur mit einer Räuberleiter dran“, erklärt Bovensiepen.
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Sascha Roncevic, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „SPDqueer Duisburg“ und einer der Mitorganisatoren des Christopher Street Days (CSD) in Duisburg, verurteilt die Tat in einer Stellungnahme: „Mit großen Entsetzen haben wir vom feigen Brandanschlag auf die Regenbogenflagge am letzten verbliebenem Duisburger Szenelokal Harlekin erfahren. Die Regenbogenflagge ist ein weltweites Symbol für die Gleichberechtigung, den Respekt und die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuelle sowie trans*, inter* und anderen queeren Menschen (LSBTIQ*). Sie kennzeichnet Frei- und Schutzräume gegen Gewalt und Diskriminierung. Somit richtet sich der Anschlag sowohl gegen unsere freie und weltoffene Gesellschaft, als auch gegen die Gruppe der LSBTIQ* als solches.“
Anzeige erstattet - die Polizei ermittelt
Auch beim CSD, der im Juli stattfand, klagten Teilnehmer über zunehmende Diskriminierungen. Die Aktiven in der queeren Community aus Duisburg fordern unter anderem, dass der Artikel drei des Grundgesetzes, der vor Diskriminierung schützt, künftig auch die sexuelle Orientierung miteinbeziehen solle.
Am Samstagabend hate das „Harlekin“ zwar wieder geöffnet, doch diesmal standen zwei Mitarbeiter hinter der Theke – zu ihrem eigenen Schutz.
Die Polizei ermittelt nun, wer hinter der Tat stecken könnte. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 36 unter 0203 280 0 entgegen.