Duisburg. Über den EU-Innovationsfonds werden 41 Projekte aus 15 EU-Ländern mit 3,6 Milliarden Euro gefördert. Auch ein Vorhaben in Duisburg profitiert.
Die Europäische Kommission fördert vier Projekte zur industriellen Transformation in Nordrhein-Westfalen mit hohen Millionensummen – darunter auch ein Duisburger Vorhaben: In Walsum will die neue gegründete Steag-Tochter Iqony GmbH künftig Wasserstoff und Fernwärme erzeugen (wir berichteten).
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Insgesamt werden den Angaben zufolge über den EU-Innovationsfonds 41 Projekte aus 15 EU-Ländern mit einem Fördervolumen von rund 3,6 Milliarden Euro unterstützt. In NRW sind es Vorhaben in Wesseling, Geseke, Wülfrath und in Duisburg-Walsum. Das hat das Wirtschaftsministerium NRW am Dienstag bekanntgegeben. Über die genaue Höhe müsse die Kommission noch entscheiden, erklärte eine Sprecherin des Düsseldorfer Ministeriums.
Hydroxy Walsum: Das planen Steag-Tochter Iqony und Thyssenkrupp in Duisburg
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Im Frühjahr hatten Steag und Thyssenkrupp ihre großen Pläne verkündet: Schon 2025 soll der Essener Energieversorger den Duisburger Stahlstandort von TKS mit Wasserstoff für eine klimafreundliche Produktion beliefern. Nach Angaben der Konzerne gibt es eine Absichtserklärung zur Lieferbeziehung fürs Projekt „Hydroxy Walsum“, zu dem eine Wasserelektrolyse-Anlage gehört (wir berichteten).
Von der EU gefördert wird nun nach Angaben des Ministeriums unter anderem der bis 2027 geplante Bau eines „Proton Exchange Membrane“-Elektrolyseurs mit einer Leistung von etwa 150 Megawatt: „Der erneuerbare Wasserstoff wird größtenteils über eine Pipeline an Thyssenkrupp Steel Europe geliefert, aber auch an andere Industriezweige und den Verkehrssektor. Die erzeugte Wärme wird in ein Fernwärmesystem eingespeist.“
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„Die Transformation der Industrie zur Klimaneutralität ist hochkomplex, aber notwendig, um unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen“, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne). Die geförderten Projekte leisteten „substanzielle Beiträge zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen“, stärkten die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts NRW und würden „zukunftsfeste Arbeitsplätze“ schaffen.
Thyssenkrupp plant in der Nachbarschaft am Walsumer Hafen seine erste Direkt-Reduktionsanlage (DRI), sie soll 2025 in Betrieb gehen. Das Kohlekraftwerk in Duisburg-Walsum wird nach Überzeugung der Steag wohl als eines der letzten Kohlekraftwerke hierzulande vom Netz gehen. (mit dpa)