Duisburg. Querbeat haben dem 25. Traumzeit Festival in Duisburg ein würdiges Finale bereitet. Tag 3 servierte Punk, Indiepop und zwei schwebende Flamingos.
Mit einem gewaltigen „Tschingderassabum“ ist das 25. Traumzeit-Festival am Sonntagabend zu Ende gegangen. Die Kölner Brass-Band Querbeat, die vor allem Karnevalsfans ein Begriff ist, mobilisierte mit ihrer Show die letzten Kraftreserven des Publikums.
Mit zwölf Mann und einer Frau formieren sie sich zu immer neuen Choreographien, puschen das Publikum zum Durchdrehen, bis die Bierbecher fliegen. Es ist ein großes Hüpfen und Springen, auf riesigen rosa Aufblas-Flamingos schicken sie zwei Frauen zum Wettrennen über die Köpfe des Publikums.
Zuvor konnte sich das Duo Arxx neue Fans erschließen. Mit gelbem Herz auf dem Hintern, in weißen Tanktops ließen es die beiden Frauen nur mit Schlagzeug und Gitarre krachen. Sie gehörten zu den wenigen weiblichen Bands, begeisterten mit markantem Sound und plauderten dazwischen in einer Tour. Die beiden Frauen vereinen Pop-Melodien mit mächtigen Bässen und Elektro-Elementen. Und weil in Großbritannien Vatertag war, ließ sich das Publikum bereitwillig für ein Daddy-Selfie fotografieren.
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Punkband Ditz bekommt den Preis für die lauteste Band
Ditz bekommen den Pokal der mit Abstand verrücktesten und lautesten Band. Frontperson Cal Francis kletterte im Leopardenmini von der Bühne, stieg zur Sorge manches Sicherheitsdienstlers auf Stahlträger und Boxen. Die britischen Postpunker entfachten einen so infernalischen Lärm, dass Caroline Rose es auf der ungleich größeren Cowperplatz-Bühne anfangs schwer hatte, gegen das benachbarte Dröhnen anzukommen. Dabei ist ihr Gitarren-Sound sehr eingängig und eindrucksvoll, Elektrosounds im Stile der Parcels sind das I-Tüpfelchen.
Rose nannte den Landschaftspark „amazing“, auch Betterov staunte in der Gießhalle regelrecht Bauklötze ob der Location. Warum er sich für sein Set bei 30 Grad in einem grauen Regenmantel abarbeitet, weiß der Himmel. Das Publikum feiert ihn, holt sich später Autogramme.
Nachwuchs-Stars beim Traumzeit-Festival
Zu den ganz jungen Künstlern, denen dieses Festival eine Plattform bietet, gehört Zeck. Der Indiepop-Sänger hat kaum genug eigene Titel, um sein Set zu füllen, covert deshalb auch Lieblingssongs. Seine Kumpels nehmen Urlaub, um ihm zu helfen, auf der Bühne steht er dennoch sehr allein und aufgeregt mit seiner Gitarre. Um einen Song auf dem Klavier zu begleiten, hilft er sich mit aufgeklebten Zahlen auf den Tasten. Er ist erfrischend ehrlich, was sich auch in den Texten widerspiegelt. Seine tiefe Stimme hat ein sehr schönes, warmes Timbre.
Womöglich ist Booker Markus Kalbitzer hier der nächste Coup geglückt. Schon Annen May Kantereit und die Giant Rooks spielten lange, bevor sie durchstarteten, beim Traumzeit-Festival. Mal sehen, wohin die Karriere von Zeck noch führen wird.
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Unser Fotograf Stefan Arend hat an drei Tagen das Festival begleitet. Eine Fotostrecke zeigt 170 Fotos von den Bands auf drei Bühnen, eine andere über 150 vom Publikum.