Duisburg. Zum „Jazz aufm Platz“-Auftakt spielte die Big Band der Kunst- und Musikschule. Wie die den Auftritt meisterte und was sonst noch Zuhörer lockte.
Ein Wechselspiel aus goldener Abendsonne und Schatten taucht den König-Heinrich-Platz in ein wechselndes Licht. Auf dem Rasen wimmelt es vor Menschen. Die Konzertreihe „Jazz aufm Platz“ startet in die Saison 2023. Den Auftakt machte an diesem Donnerstagabend die Big Band der Musik- und Kunstschule (MKS) Duisburg.
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Vor dem Jazz präsentierte die MKS einen anderen Aspekt ihrer Arbeit, Gitarrist Mirko van Stiphaut stellte drei von ihm betreute Nachwuchsbands aus Rock und Pop vor. Junge Sängerinnen im Teenie-Alter, eine souveräne Bassistin oder ein rotziger Gitarrist von etwa 12 Jahren spielten mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit und Sicherheit.
Big Band der Musik- und Kunstschule (MKS) sorgt für beste Laune
Dann übernahm die Big Band der MKS die Bühne. Fast 20 Bläser, dazu Rhythmusgruppe und Vibrafon vereint die von Rüdiger Testrut geleitete Band. Das gibt Raum für viele Spielarten von Jazz und verwandter Musik. Mit Funky Grooves erinnerte man an die Funk- und Soullegenden Earth Wind and Fire. Weiter ging es mit einer vielfarbigen, an Filmmusik erinnernde Komposition von Chuck Mangione oder einer samtigen, entspannt swingenden Nummer von Neil Hefti.
Neben klassischem Big Band, Jazz, Soul und Funk prägen Ausflüge in poppige Gefilde das Repertoire der Big Band. Auch wenn bei manchen Stücken im ersten Teil des Abends der letzte Feinschliff oder das letzte Quäntchen Druck fehlten, gab es doch eine ganze Reihe mitreißender Nummern, die für beste Laune vor der Bühne zu sorgen.
Spätschicht und rollende Bar
Die Stimmung trug bis hin zur Duisburger Spätschicht auf die angrenzende Königstraße. Streetfood zwischen Pizza, Pommes, Crêpes und gegrilltem Schinken lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Manch einer nahm sich eine Stärkung von hier mit Richtung Bühne. Andere hatten selbst vorgesorgt und eigene Snacks oder Salate mitgebracht.
Besonders gut gerüstet war eine Gruppe entspannter Nachbarn aus dem angrenzenden Wasserviertel. Ein Bollerwagen, darauf ein einfacher Schrank montiert, ergab eine rollende Bar in perfekter Höhe. Torsten Remus hatte vor ungefähr zehn Jahren die Idee und seither kommen Freunde und Nachbar zusammen auf den König-Heinrich Platz. „Jazz aufm Plazz“ ist eben nicht nur eine Konzertreihe, sondern auch ein Treffpunkt.
Grandiose Gastsängerin und Stina Holmquist Band
Auf der Bühne ging das Programm schwungvoll weiter. Besonders die grandiose Gastsängerin Minerva Diaz Perez trieb die Band zur Perfektion und kreierte die Höhepunkte des Abends. Dass die MKS Big Band mehr als nur Jazz kann, demonstrierte sie auch mit einer passenden Begleitung der Stina Holmquist Band. Die subtilen Klangfarben der jungen Songwriterin wurden originell betont.
Die nächsten „Jazz aufm Platz“-Termine: Am Donnerstag, 6. Juli, 19.30 Uhr, spielen Adam Hall & The Velvet Playboys tanzbaren Jazz und Rhythm & Blues. Danach gibt es noch Konzerte am 3. August und am 7. September.