Duisburg. Vier Männer hatten im März 2022 eine Frau in deren Wohnhaus ausgeraubt. Zwei Täter sind flüchtig, gegen zwei sind nun die Urteile gefallen.

Mit einem eindeutigen Urteil endete jetzt ein mehrtägiges Verfahren vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz. Wegen schweren Raubes verurteilte eine Strafkammer einen 31-jährigen Duisburger zu fünfeinhalb Jahren Haft, ein 30-Jähriger wurde wegen Beihilfe zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Beide Männer waren gemeinsam mit zwei immer noch flüchtigen Mittätern am 17. März 2022 an einem Überfall auf ein Einfamilienhaus in Rumeln beteiligt gewesen, bei dem unter anderem zwei Armbanduhren im Wert von 86.000 Euro erbeutet worden waren.

Der 31-Jährige hatte zu jenen gehört, die zunächst an der Tür höflich nach dem Hausherren gefragt hatten. Als die 38-jährige Ehefrau bedauerte, dass ihr Mann nicht da sei und die Tür wieder schließen wollte, drückten die Räuber die Tür gewaltsam auf. Sie drängten die Frau ins Haus, brachten sie zu Boden, bedrohten sie mit einer Pistole.

Raubüberfall in Rumeln-Kaldenhausen: 31-Jähriger machte wegen seiner Drogenschulden mit

Während einer die Frau bewachte, durchsuchten die anderen das Haus nach Wertsachen. Sie erbeuteten Bargeld, ein wenig Schmuck. Vor allem aber fielen ihnen zwei wertvolle Armbanduhren in die Hände. Mit ihrer Beute im Gesamtwert von rund 90.000 Euro flüchteten die Täter.

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Der 31-Jährige hatte behauptet, er habe nur mitgemacht, weil die Haupttäter ihn mit seinen Drogenschulden unter Druck gesetzt hätten. Erst kurz vor dem Überfall sei er damit konfrontiert worden und habe widerwillig mitgemacht.

Widerwillig oder nicht, für die Strafkammer blieb entscheidend, dass der Mann mitgemacht hatte. Angesichts des brutalen Vorgehens der Täter und der hohen Beute verurteilten sie den zigfach vorbestraften Mann zu fünfeinhalb Jahren Haft.

30-Jährigen reizten die 1000 Euro für den Job als Fluchtwagenfahrer

Allerdings ordneten sie zugleich die Unterbringung des Angeklagten in einer Entziehungsanstalt an. Der 31-Jährige wird nun nur noch neun Monate im Gefängnis zubringen müssen. Danach wird er die Gefängniszelle gegen einen Platz in einer geschlossenen Therapie-Einrichtung tauschen. Ist die Therapie erfolgreich, so könnte er bereits nach zwei Jahren wieder auf freien Fuß kommen.

Den 30-Jährigen, der zugab, Fahrer des Fluchtwagens gewesen zu sein, traf es da vergleichsweise härter: Der Familienvater, der bis zur Tat einer geregelten Arbeit nachging, muss für drei Jahre hinter Gitter. Ihn hatte der in Aussicht gestellte Lohn von 1000 Euro mitmachen lassen. Er wird nun sehr viel Zeit haben, diese Entscheidung zu bereuen.