Duisburg. Mehrere Überfälle auf Taxifahrerinnen und ältere Taxifahrer soll ein Duisburger (23) begangen haben. Der erste Prozesstag war schnell beendet.
Wegen mehrfacher räuberischer Erpressung, Raub und Diebstahl steht ein 23-jähriger Mann aus Neuenkamp vor dem Landgericht. Zwischen Ende November und Silvester 2022 soll er sechs Taten begangen haben, darunter vier Überfälle auf Taxis. Die Anklage geht davon aus, dass sich der 23-Jährige bewusst ältere Menschen und Frauen als Opfer aussuchte, weil er von ihnen weniger Widerstand erwartete.
Bei der ersten Tat soll er am Nachmittag des 27. November in das Fahrzeug einer 58-jährigen Taxifahrerin gestiegen sein. Von ihr ließ er sich zu einem Park an der Teilstraße in Hochfeld fahren. Dort soll er der Frau ein Messer vor das Gesicht gehalten und ihre Tageseinnahmen mitgenommen haben.
23-Jähriger soll mit Messer gedroht haben
Bei einer Fahrt von der Vulkanstraße zum gleichen Park soll sich der Angeklagte wenige Tage später verrechnet haben. Als er ausstieg und den Fahrer bedrohte, stieg der 71-Jährige auch aus. Der Angeklagte soll ohne Beute geflüchtet sein. Einen 73-jährigen Fahrer soll er unter einem Vorwand in ein Gespräch verwickelt und ihm eine Tasche mit 70 Euro Bargeld aus der Seitentür gestohlen haben.
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Am 19. Dezember soll der junge Mann einer 65-jährigen Taxifahrerin von der Rückbank aus ein Messer an den Bauch gehalten haben. Die Aufforderung ruhig zu bleiben, soll die Frau angstvoll erfüllt und 300 Euro übergeben haben.
Ende Dezember soll der 23-Jährige auch noch eine 72-jährige Frau, die an der Königgrätzer Straße gerade 50 Euro von der Sparkasse geholt hatte, mit einem Messer bedroht und ihr das Bargeld aus der Tasche genommen haben.
Verteidiger kritisierte Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn
Der Verteidiger kritisierte die Staatsanwaltschaft zu Beginn des Prozesses wegen einer seiner Ansicht nach tendenziösen Anklageverfassung, die an einigen Stellen schon in sich falsch sei und offenbar vor allem den Zweck habe, die Schöffen zu beeinflussen. Er kündigte eine hartnäckig geführte Beweisaufnahme an, die allerdings keinen umfassenden Freispruch zum Ziel habe.
Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen und kommentierte die Anklage auf seine Weise. In einer Verhandlungspause, in der man auf die erste Zeugin wartete, übergab er sich. Das Gericht brach die Sitzung daraufhin ab und vertagte sich auf den nächsten geplanten Verhandlungstag. Bis Ende Juni sind vier weitere Sitzungstage vorgesehen.
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