Duisburg/Bochum. Nach einem Pkw-Einbruch ist Hund „Peppa“ entlaufen und irrt durch Duisburg. Besonders dramatisch: Das halb blinde Tier braucht dringend Medikamente.
„Ich bin am Ende meiner Kräfte.“ Pia Aumeier ist verzweifelt. Eigentlich hatte die Bochumerin am Montagabend nur schnell bei einer Bekannten im Duisburger Dellviertel vorbeischauen wollen. Doch aus dem kurzen Besuch wurde eine schmerzhaft-lange Suchaktion: Weil Pia Aumeiers Auto auf der Böningstraße aufgebrochen wurde, entkam Dackelmischling „Peppa“ aus dem Pkw, in dem der Hund auf sein Frauchen gewartet hatte. In Panik rannte „Peppa“ davon – und ist seitdem verschwunden.
Update vom 31. Mai: Peppa wurde gefunden – zum Artikel über das Happy End
Hund „Peppa“ verzweifelt gesucht: Sichtung am Duisburger Innenhafen
„Maximal 20 Minuten“ sei „Peppa“ alleine im Wagen gewesen. „Wer rechnet denn damit, dass dort, vor dem Wohnhaus meiner Bekannten, der Pkw aufgebrochen wird?“, fragt Pia Aumeier. „Die Straße liegt direkt am Kantpark, und da war es um die Uhrzeit noch sehr belebt.“
Die unbekannten Täter hielt das jedoch nicht ab. Sie schlugen eine Autoscheibe ein und entwendeten ein Handy, wie die Polizei auf Nachfrage bestätigte. „Das Telefon war von außen nicht sichtbar, aber die Täter meinten wohl trotzdem, bei mir lohne es sich“, sagt Aumeier.
„Laut schreiend durch den Park gelaufen“
Auch „Peppa“ sei eigentlich nicht direkt sichtbar gewesen. „Sie schlief ganz zufrieden unter einer Decke, mit der ich sie zugedeckt hatte.“ Der rund zehnjährige Dackelmischling stammt aus dem Tierschutz und ist „sehr, sehr scheu“, wie Pia Aumeier betont. „Deswegen wollte ich sie lieber nicht mit reinnehmen und ihr den Stress ersparen. Ich habe sie nur ganz kurz im Auto gelassen.“
Die ganze Nacht habe sie nach ihrem Hund gesucht. „Ich bin laut schreiend durch den Park gelaufen, aber ich habe ‘Peppa’ nicht gefunden“, sagt Pia Aumeier erschöpft. „Wir haben ein sehr inniges Verhältnis, sie ist wie ein Kind für mich.“
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Besonders dramatisch: „Peppa“ ist halb blind und braucht regelmäßig Medikamente. Denn als der kleine Hund vor anderthalb Jahren aus Portugal nach Bochum kam, wurde bei ihm ein extrem erhöhter Augeninnendruck festgestellt. „Deswegen musste man ihr ein Auge rausoperieren. Das andere Auge muss alle acht Stunden getropft werden, weil dort sonst auch der Druck steigt“, erzählt Pia Aumeier.
Die 54-Jährige macht sich schreckliche Sorgen. Sie ist überzeugt: „’Peppa’ muss unerträgliche Kopfschmerzen haben. Noch dazu kennt sie sich hier überhaupt nicht aus.“
Hund wurde in der Nähe des Innenhafens gesichtet
Tatsächlich scheint die Hundedame komplett orientierungslos durch die Stadt zu irren: Am frühen Dienstagmorgen wurde „Peppa“ in der Nähe des Innenhafens an der Schifferstraße gesichtet. „Sie ist wirklich sehr schüchtern und lässt sich nicht fangen. Wer sie sieht, möge mich direkt anrufen“, bittet Pia Aumeier.
Die Bochumerin ist unter 0176 30 44 2167 zu erreichen.