Duisburg. Der Duisburger Kabarettist Wolfgang Trepper steht seit 20 Jahren auf der Bühne. Das wurde mit reichlich Prominenz kräftig gefeiert. Viele Fotos.
Großer Bahnhof für ein Duisburger Urgestein: An einem Freitagabend vor 20 Jahren, genauer gesagt dem 23. Mai 2003, stand Wolfgang Trepper das erste Mal mit einem abendfüllenden Programm auf einer Bühne. Damals war es die Meidericher Kleinkunstbühne. Nun feierte er in wesentlich größerem Rahmen in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord sein 20. Jahr auf der Bühne. Etliche Prominente aus Kleinkunst, Musik und Sport kamen vorbei, um zu gratulieren und mitzufeiern.
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„Damals hast du bis kurz vor zwölf durchgequasselt, das passiert auch heute noch, wenn man dir ein Mikrofon gibt, deshalb kriegst du jetzt keins“, begrüßt Agenturleiter Guido Jansen den Jubilar, dessen umfangreichen Auftrittskalender er betreut.
Minutenlanger Applaus für den Duisburger Kabarettisten Wolfgang Trepper
Trepper genießt den herzlichen Empfang, den ihm sein Publikum mit minutenlangem Applaus in der ausverkauften Gebläsehalle bereitet. Und stellt gerührt fest, dass das Bühnenbild ein großformatiges Foto seiner Duisburger Lieblingskneipe „Paddy’s Pub“ beinhaltet. So kann er den Abend quasi an der heimischen Theke hocken, das Pils steht schon bereit.
Moderiert wird der Abend von dem Berliner Komiker-Duo Emmi & Herr Willnowsky. Hinter der überkandidelten Kammersängerin und ihrem mittellosen, von Ticks geplagten Pianisten verbergen sich die zwei Komiker Christoph Domke und Christian Willner. Sie lassen kurz ihre haarsträubenden Ehestreitigkeiten beiseite und erfreuen den Jubilar mit einer umgedichteten Version des Klassikers „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“. „Wir wollen mal wieder den Wolfgang sehn“, singen sie und enden mit „Herzlichen Glückwunsch zum zweihundertsten Bühnenjubiläum, du alter Sack!“
Bärbel Bas: „Du hast Duisburg immer super vertreten“
Etwas weniger rau formuliert Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die per Video zugeschaltet ist: „Du hast Duisburg immer super vertreten.“ Der Comedian Abdelkarim beschwört gemeinsame Auftritte mit Trepper in seinen legendären roten Schuhen. „Wir waren zusammen bei Dieter Nuhr in der Sendung, darf man das überhaupt noch sagen?“, überlegt er laut. Dieter Nuhrs Positionen sind in letzter Zeit öffentlich viel kritisiert worden. Abdelkarim, der gebürtige Bielefelder, sieht sich parallel mit Trepper als Botschafter Duisburgs: „Ich bin schließlich der einzige Wahlbürger, den diese Stadt hat.“
Für die Bundestrainerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft Martina Voss-Tecklenburg ist ihr Auftritt in der Gebläsehalle ein Heimspiel. „Mein Vater hat nicht weit von hier auf dem Leitstand vom Stahlwerk gearbeitet,“ erzählt sie und erinnert Trepper an gemeinsame Fußball Erlebnisse, „obwohl du ja aus dem Handball kommen tust, wie wir hier in Meiderich sagen.“
„Wolfgang, du machst etwa 275 Auftritte im Jahr, schon erstaunlich, dass dich überhaupt so viele Leute sehen wollen“, lässt sie den wehrlosen, weil mikrofonlosen Trepper wissen. Der hat es nicht besser verdient, schließlich habe er nach dem Ausscheiden bei der WM 2019 sehr über ihre Mannschaft gelästert.
Lachkrampf bei Terrél Woodbury
Der Disko-Sänger Terrél Woodbury würde gerne „Love lift us up“ singen, wird aber durch die markerschütternde Begleitung der Kammersängerin Emmi massiv in seiner Konzentration behindert und muss unterbrechen, um seinen Lachkrampf in den Griff zu kriegen.
Ex-Fußballer und Sportmoderator Thomas Helmer freut sich über den ungewohnt herzlichen Empfang: „Das ist meines Wissens das erste Mal, dass ich in Duisburg Applaus bekomme.“ Er verbündet sich in der Halle mit Clemens Tönnies, dem Unternehmer und Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden von Schalke 04. Beide gehen davon aus, dass Schlagersängerin Mary Roos, die noch auf ihren Auftritt wartet, mehr von Fußball versteht als Trepper.
Eine rote Handtasche und viel Geld für den guten Zweck
„Aber er hat ein großes Herz und sammelt mit seiner roten Handtasche viel Geld für den guten Zweck“, sagt Helmer. Davon kann auch Günter Spikofski, der Geschäftsführer der Duisburger Tafel ein Lied singen. Er erzählt auf der Bühne, dass Trepper geholfen habe, einen Lieferwagen zu finanzieren, mit dem die Tafel demnächst kranke, alte und behinderte Tafelkunden zu Hause beliefern möchte.
Als der Duisburger Musiker Kim Merz dann die Stadionhymne „Wir sind Zebras weiss blau“ anstimmt, steht die Halle geschlossen auf und singt mit – einer von vielen Höhepunkten. Trepper freut sich auch, dass der seine Kabarett-Kollegen Hannes Ringlstetter aus München und der Duisburger Kai Magnus Sting gekommen sind. Und natürlich über Mary Roos. Wenn es nach Trepper geht, dann endet sowieso kein Abend ohne Ausschnitte aus der gemeinsamen Schlagerrevue „Nutten, Koks“ – von den frischen Erdbeeren ganz zu schweigen.