Duisburg. Wie sieht die Duisburger Altstadt der Zukunft aus? Bei einem Wettbewerb wurden Ideen für den Burgplatz und die Kuhstraße gesucht und gefunden.
Wie sieht die Duisburger Altstadt der Zukunft aus? Mehr als 100 junge Studierende der Stadtplanung und Architektur aus ganz Deutschland haben Ideen für die Neugestaltung des Bereichs rund um das Rathaus sowie die Kuhstraße entwickelt und ihre Ergebnisse beim deutschlandweit bekannten Schlaun-Wettbewerb eingereicht. Zehn Entwürfe und Pläne wurden nun ausgezeichnet.
Gesucht wurden städtebauliche Lösungen für den Bereich Burgplatz und Kuhstraße, der zukünftig eine neue Gestaltung erfahren soll. Gegenwärtig zerbrechen sich die Planer der Stadt Duisburg die Köpfe und suchen für die Innenstadt-Entwicklung nach Lösungen. Erarbeitet wurde bereits das „Integrierte Handlungskonzept Innenstadt“ (IHI), das 21 Maßnahmen vorsieht (wie berichtet). Werden diese umgesetzt, summieren sich die Investitionen auf rund 35 Millionen Euro.
Burgplatz und Kuhstraße: Studierende mit mutigen Ideen
Die aktuellen Wettbewerbsbeiträge liegen der Stadt Duisburg nun als zusätzliches „Ideenbuch“ vor. Geschrieben von jungen Menschen, die unbefangen, ohne Heimatverbundenheit und Sentimentalitäten auf die Stadt blicken. So sind die Preisträger etwa an Hochschulen in Stuttgart, Kaiserslautern oder Dortmund eingeschrieben.
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Der Wettbewerb sei renommiert und gilt als größter Studierendenwettbewerb im deutschsprachigen Raum, erklärt Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Jury-Mitglied. Die jungen Teilnehmenden müssen sich aber auch nicht an Bauvorschriften halten, können im positiven Sinne verrückt sein. „Die Studierenden durften mutig sein“, sagt Hendrik Trappmann. Diese Freiheiten zeigen auch die prämierten Entwürfe.
Siegerentwürfe sehen vielen Grünflächen
So sieht einer der Siegerentwürfe einen grünen Gürtel vor, der die geplante Umgestaltung des Kuhlenwalls als zentrale Verbindungsachse zwischen Innenstadt und Innenhafen mitdenkt. Die grüne Promenade beginnt dann am Kuhtor und sieht etwa die Entsiegelung der Flächen vor, sodass die Themen Klimaanpassung und -resilienz mitberücksichtigt werden.
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Die Schwanenstraße wird in dem Konzept nur noch als zwei- statt vierspurige Fahrbahn gedacht, sodass die Verkehrsachse ihre Barrierewirkung verliert. Freiwerdende Bereiche sind als Grünflächen gedacht, auch die Parkplätze auf dem Burgplatz sollen für mehr Grün und einen Park weichen. Ein Parkplatz, so sieht es auch Hendrik Trappmann, sei für „die Bedeutung des Platzes nicht angemessen“.
Verbindung der Innenstadt mit der Rheinpromenade und dem Kuhlenwall
Auch der zweite Siegerentwurf sieht die Entwicklung einer Stadtpromenade, die zusammen mit der Rheinpromenade und dem Kuhlenwall eine Freiraumverbindung darstellt. Entlang der Stadtpromenade sollen bestehende Denkmäler wie der Mercatorbrunnen und archäologische Funde wie die Überreste der mittelalterlichen Markthallen bewahrt und neu inszeniert werden.
Ein Szenario, das die Stadt bei jeglichen baulichen Veränderungen in der Altstadt mitdenken muss, denn unter dem Asphalt schlummern vielerorts steinerne Zeugnisse der Duisburger Stadtgeschichte, so wie auf dem Burgplatz oder dem neu entstehenden Mercatorquartier. Das IHI sieht zudem bereits den Rückbau der Pavillons vor, um den Stadtraum mit Blick auf die Aufenthaltsqualität neu zu gestalten.
Archäologen in Duisburg- Sensationelle Funde am Burgplatz„Es hat sich gelohnt“, sagt Hendrik Trappmann über die Entwürfe. Zwei Tage lang habe die Jury die Einsendungen gesichtet. Bereits vor eineinhalb Jahren sei das Schlaun-Forum mit der Suche nach einem Wettbewerbsgebiet auf die Stadt zugegangen. Die Entwürfe seien nun ein zusätzlicher „Ideenfundus“, so Trappmann, der auch dem Gestaltungsbeirat der Stadt vorgestellt und den eigenen städtischen Ideenfindungsprozess anreichen soll.
Schlaun-Wettbewerb: 30.000 Euro Preisgelder
- Die von der Jury prämierten Ergebnisse sind in einer Ausstellung noch bis zum 7. Juli in der Kulturkirche Liebfrauen, König-Heinrich-Platz 3, zu sehen. Montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr.
- Teilnahmeberechtigt waren Studierende, die das 35. Lebensjahr am Abgabetermin nicht überschritten haben. Die Förderer, etwa die NRW-Bank und die Stadt Duisburg, haben insgesamt ein Preisgeld von 30.000 Euro ausgelobt.