Duisburg. Wie fotografiert man Tanzende, welche technischen Neuigkeiten gibt es am Kameramarkt? Die Photo+Adventure hat Antworten - und kommt bald wieder.

Outdoor, Abenteuer und Fotografie: Dieser Dreiklang zog am Wochenende viele Neugierige zur achten Photo+Adventure Messe in den Duisburger Landschaftspark. Ob Profi oder leidenschaftlicher Amateurfotograf, Hobbyknipser oder Handyfotograf - an den vielen Messeständen, bei Workshopangeboten und Vorträgen ist für jeden was dabei.

Bei bestem Wetter war es schon am Samstag auf dem Gelände des Landschaftsparks brechend voll. „Wir sind nach drei Jahren Pause das erste Mal wieder hier“, erklärt Christian Thomas, Pressesprecher der Photo+Adventure. Corona und der Krieg in der Ukraine machten den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. Denn im vergangenen Jahr waren in der Kraftzentrale, in der sich heute viele Menschen um die Messestände tummeln, noch Geflüchtete untergebracht. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir dieses Jahr wieder hier sein können“, so Thomas.

Photo+Adventure: 70 Workshop- und Seminarangebote für Besucher

Die Photo+Adventure setzt auf ein vielfältiges Programm: Die Technikjunkies können sich bei einem der vielen namhaften Kameraausstatter die neusten Modelle und Zubehör vorführen lassen und teilweise zu Messepreisen erwerben. Außerdem bietet das Programm insgesamt 70 Workshops, Seminare und Fotowalks zum Mitmachen an. Zum Beispiel einen Kurs in Bewegtbildfotografie in Kooperation mit der Düsseldorfer Samba-Tanzgruppe Viva Brasil, deren beeindruckende tänzerische Leistung man sich auf dem Außengelände des Landschaftsparks auch einfach nur ansehen kann. Auch ein Kurs über Tierfotografie im Duisburger Zoo wird angeboten.

Zeit zum Ausprobieren: Auf der Photo+Adventure in Duisburg haben viele Hersteller ihre neuesten Kameras präsentiert.
Zeit zum Ausprobieren: Auf der Photo+Adventure in Duisburg haben viele Hersteller ihre neuesten Kameras präsentiert. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Durch die Workshops führen erfahrene Profifotografen. Vorträge finden auf drei Bühnen statt, natürlich über Fotografie, aber auch über das Reisen und Fernweh. Denn auch Outdoor-Aktivitäten wie das Radfahren oder aktives Reisen sind ein Thema der diesjährigen Messe. Bei einer Schatzsuche können die Besucher einen solarbetriebenen Generator gewinnen.

Auch Reisen und Outdoor sind Thema

Ein Magnet der Messe sind viele beeindruckende Fotografien aus unterschiedlichen Themenwelten. Im Zentrum der Kraftzentrale hängen die Gewinnerfotos des Wettbewerbs „Naturfotograf des Jahres“ der Gesellschaft für Naturfotografie. Auch dem Ruhrgebiet ist eine eigene Fläche gewidmet. Eine weitere Ausstellung zeigt Fotografien zum Thema „Licht“. Das Gewinnerfoto dieses Wettbewerbs soll noch auf der Messe gekürt werden.

Aufmerksamkeit zieht der Stand des Messe-Partnerlandes Saudi-Arabien auf sich. Besonders eine Region hat es den Organisatoren angetan. Der Ort liegt im Nord-Westen des Landes und ist für seine beeindruckenden Felsengräber bekannt: Alula. „Saudi-Arabien hat sich dem Massentourismus nicht geöffnet“, erklärt Lena Zeller, die den Stand betreut. „Das ist natürlich ein Paradies für Fotografen. Wenn man bei Sonnenuntergang am Felsengrab steht, dann ist man auf jeden Fall der Einzige und muss nicht im Nachhinein die Touristen aus dem Bild retuschieren.“

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Handyfotografie kann den Profiberuf nicht ersetzen

Bei all dem Profizubehör verkaufen viele Ständebetreiber auch Fotozubehör für das Handy. Mit dem Smartphone fotografiert fast jeder, den Alltag und tolle Momente. Gute Fotos zu schießen, erfordert heutzutage weniger Equipment als vor einigen Jahren. Doch kann die Handyfotografie den Profiberuf ersetzen? „Natürlich haben Profifotografen eine größere Konkurrenz bekommen“, erklärt Christian Thomas. „Aber deshalb ist der Beruf nicht weniger relevant geworden. Die Fotografen müssen eben ihre Nische finden und ihren Wert mehr herausstellen.“

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Dass Plattformen wie Instagram mit Hobbyfotografien geflutet werden, täte der professionellen Fotografie keinen Abbruch. „Die Leute können auch auf Instagram eine professionelle Fotografie von einem Amateurfoto unterscheiden“, findet Axel Müller von der Firma „Enjoyyourcamera“. Viele Profifotografen machen sich das Handy und Social Media ebenso zunutze.

Ehrenamtlich Sternenkinder fotografieren

Auf der Messe hatten auch die leisen Töne Platz: Die „Dein Sternenkind Stiftung“ kümmert sich darum, dass professionelle Fotografen ehrenamtlich Bilder von Kindern, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind. „Nur weil jede Person die technischen Möglichkeiten hat, ein Foto zu schießen, heißt das nicht, dass die Person auch über die nötige Kreativität verfügt“, erklärt der Automobilfotograf Robin Preston, der für die Stiftung tätig ist.

Gerade bei solch sensiblen Fotos sei es wichtig, dass der Fotograf wisse, was er tut. „Die Familien wollen etwas von diesem Kind behalten, eine engere Verbindung aufbauen.“ Die Eltern würden sich darauf verlassen, dass jedes Foto perfekt wird. Deshalb sei die Stiftung immer auf der Suche nach guten Fotografen, die sich über die Website bewerben können.

>>PHOTO+ADVENTURE KOMMT BALD WIEDER

  • Die Photo+Adventure wird noch in diesem Jahr mit einem „Intermezzo“ auf dem Gelände des Landschaftsparks sein.
  • Vom 3. bis 5. November werden Workshops und Vorträge rund um Fotografie, Reisen und Outdoor angeboten. Weitere Infos auf der Webseite: https://photoadventure.eu/