Duisburg. Es gibt in Duisburg Probleme mit der Leerung der Restmülltonnen. War es ein Fehler, die Reviere mit Hilfe Künstlicher Intelligenz neu zu planen?
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) hatten zum 13. März die Reviere für die Restmülltonne neu eingeteilt (wir berichteten). Der Grund: Die Leerung der Behälter sollte laut Erklärung des städtischen Tochterunternehmens effizienter gestaltet werden. Die Umstellung hat teilweise auch zu neuen Abfuhrterminen geführt. Um ihre „Revierplanung“ zu optimieren, haben die Wirtschaftsbetriebe auf die Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zurückgegriffen. Für Friedhelm Mißmahl aus Hochemmerich ist das der Grund, warum es seitdem mit der Leerung bei ihm überhaupt nicht mehr funktioniert.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Auch interessant
In sieben Wochen sei der Restmüll nur einmal abgeholt worden. Jedes Mal müsse er bei den Wirtschaftsbetrieben anrufen, damit die Tonnen im Nachgang geleert werden. „Es dauert dann bis zu drei Werktage“, so Mißmahl. Er sagt: „Vielleicht sollte man mal wieder mit menschlicher Intelligenz die Touren planen.“
Restmülltonnen in Duisburg nicht geleert: Ist Künstliche Intelligenz schuld?
Auf Nachfrage der Redaktion kann sich Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe, zunächst einmal nur entschuldigen. Nicht nur in Hochemmerich, sondern auch an anderen Stellen in Duisburg gebe es Probleme mit der Leerung der Restmülltonnen.
Eine neue „Revierplanung“ sei sehr komplex. So habe sich in der Praxis zum Beispiel herausgestellt, dass einige Reviere zu groß geplant worden seien. „Das werden wir ändern“, so der WBD-Sprecher. „Außerdem haben einige Müllkolonnen neue Reviere zugeteilt bekommen, in denen sie sich noch nicht so gut auskennen.“ Die Müllmänner hätten in solch einem Fall einen – menschlichen – Fehler begangen.
Wirtschaftsbetriebe: „Wir werden jetzt nachbessern“
War es aber richtig, die Reviere und Touren mit einer KI-gestützten Simulation neu zu planen?
Ja, sagen die Wirtschaftsbetriebe – nicht nur, weil sie dabei nach eigenen Angaben zeitliche und personelle Kapazitäten gespart haben. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz seien die Reviere und Touren nun so geplant worden, dass die Müllkolonnen die vorgesehenen Tonnen in weniger Fahrzeit leeren können.
Dies sei, so die WBD, zuletzt an zu vielen Stellen in Duisburg nicht mehr der Fall gewesen, weil zum Beispiel in einzelnen Revieren Neubaugebiete entstanden sind. Die Folge: mehr Mülltonnen und längere Fahrten.
Bei der Restmüllabfuhr müssen die Wirtschaftsbetriebe rund 80.000 Standplätze mit über 100.000 Abfallbehältern sowie unterschiedliche Leerungsrhythmen berücksichtigen – und verschiedenste Rahmenbedingungen. Dazu gehören unter anderem Fahrzeugkapazitäten, Zeitaufwand oder Zufahrtsbeschränkungen.
Auch interessant
„Die KI wird mit entsprechenden Daten gefüttert und unterstützt uns bei der Planung“, erklärt Lange. „Aber am Ende schauen darauf natürlich Menschen und entscheiden, wie es läuft.“ Der Sprecher der Wirtschaftsbetriebe verspricht: „Wir werden jetzt nachbessern.“
Haben auch Sie neuerdings Probleme mit der Müllabfuhr der Restmülltonnen? Schreiben Sie uns in diesem Fall gerne kurz eine E-Mail mit Ihrer Adresse: an redaktion.duisburg@waz.de
Die aktuellen Entsorgungstermine sind im Online-Abfallkalender auf www.wb-duisburg.de und über die Abfall-App zu finden.