Duisburg. Großer Andrang wegen des Deutschlandtickets: Lange Warteschlangen gibt es am Dienstag vor dem DVG-Kundencenter in Duisburg. Das sagt die DVG.

Der Ansturm auf das Deutschlandticket ist sichtbar groß. Seit dem 1. Mai können Fahrgäste damit für 49 Euro im Monat bundesweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen. Der Verkauf war bereits am 3. April gestartet. Aber offenbar haben sich viele erst jetzt entschlossen, das Ticket zu erwerben – und zwar vor Ort, nicht in einer der Apps: Am Dienstag, 2. Mai, gab es jedenfalls bis zum späten Nachmittag lange Warteschlangen vor dem DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof. Am Mittag noch standen Interessierte bis in den (Bahnhofs-) Tunnel hinein an.

„Das ist ja Wahnsinn!“, meinte ein Passant mit Blick auf all die Wartenden. Eine ältere Frau, die gerade die Tür des Kundencenters erreichte, sagte, sie habe eine Stunde angestanden. Andere mussten, so hieß es, sogar noch viel mehr Geduld mitbringen.

Deutschlandticket: Lange Warteschlange vor DVG-Kundencenter in Duisburg

Am Dienstag hatte die DVG nach eigenen Angaben ihre gesamten Personalkapazitäten zur Verfügung gestellt, um den Andrang zu bewältigen. Sie betont zudem, dass genügend Deutschlandtickets vorrätig seien. „Alle können eins bekommen“, versichert Unternehmenssprecherin Kathrin Naß.

Großer Andrang wegen des Deutschlandtickets: Bis in den Bahnhofstunnel hinein reichte die Warteschlange vorm DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof in Duisburg.
Großer Andrang wegen des Deutschlandtickets: Bis in den Bahnhofstunnel hinein reichte die Warteschlange vorm DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof in Duisburg. © Aranda

Lange Warteschlangen wegen des Deutschlandtickets gab es nicht nur in Duisburg, sondern etwa auch in Essen vor den Kundencentern der Ruhrbahn. Der deutschlandweite Ausfall eines Servers bei der Deutschen Bahn am 1. Mai dürfte ebenfalls dafür gesorgt haben, dass sich so viele in die Schlange stellen mussten.

DVG: Viele Nachfragen seit Wochen „auf all unseren Kanälen“

Schon in den vergangenen Wochen seien bei der DVG „auf all unseren Kanälen“, so Naß, etwa über die Telefon-Hotline, viele Nachfragen zum Deutschlandticket eingegangen. Es gebe aber auch viele Kundinnen und Kunden, die sich schon seit dem Verkaufsstart am 3. April um das Ticket bemüht hätten.

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Die DVG hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass sich mehr als 3000 Kundinnen und Kunden das 49-Euro-Ticket bereits gekauft hätten. Sie geht aber davon aus, dass die Nachfrage weiter ansteige, und empfiehlt den Fahrgästen weiterhin, das Deutschlandticket am besten über die myDVG Bus&Bahn App digital zu kaufen. „Viele Kundinnen und Kunden bevorzugen aber die gewohnte Handhabung mit einer Chipkarte“, so Naß. „Wir vermuten, dass sich daher viele für den Kauf vor Ort entscheiden.“

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Alternativ gebe es ein Bestellformular im Internet auf www.dvg-duisburg.de/deutschlandticket. Es könne auch eine Mail mit der Bestellung an kundenservice@dvg-duisburg.de gesendet werden. Wie lange müssen die Kunden dann auf das Deutschlandticket warten? „Die DVG hat zusätzliches Personal im Einsatz, um innerhalb weniger Tage die Chipkarte zu übersenden“, erklärt die Sprecherin. „Allerdings ist mit Verzug zu rechnen, wenn kurzfristig mehrere Tausend Tickets ausgestellt werden müssen.“

Mehr als 16.300 der bestehenden Abonnements automatisch umgestellt

Die DVG hat nach eigenen Angaben zudem über 16.300 der bestehenden Abonnements automatisch umgestellt. Alle entsprechenden neuen Chipkarten seien bis Mittwoch, 26. April, versendet worden, aber die alten Chipkarten seien auch noch bis zum 10. Mai gültig. Wer am 11. Mai noch kein neues Ticket erhalten habe, könne es demnach im Kundencenter abholen.

Bleibt zu hoffen, dass sich der große Andrang bis dahin gelegt hat. „Wir bedauern natürlich, dass unsere Kunden warten müssen“, sagt die DVG-Sprecherin. „Dennoch bitten wir um Verständnis, das es bei der Umstellung und Neuausgabe von Tausenden Tickets zu Wartezeiten kommt.“