Das Deutschlandticket ist seit Anfang Mai gültig, verkauft wird es bereits seit einem Monat. Trotzdem herrscht auch am Mittwoch großer Andrang.
Das „Deutschlandticket“ ist seit Anfang Mai gültig, erhältlich ist es bereits seit dem 3. April. Trotzdem bilden sich in Essen auch am zweiten Tag in Folge lange Schlangen an den Kundencentern, wie am Hauptbahnhof Essen.
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Bereits am ersten Werktag nach Einführung des „Deutschlandtickets“ hatte dies für lange Schlangen vor den Kundencentern am Essener Hauptbahnhof und auf der Kettwiger Straße gesorgt. Schon am frühen Montagmorgen reihten sich Kunden ein, um das vergünstigte Ticket zum Preis von 49 Euro zu erwerben. Bei der Ruhrbahn liefen derweil die Telefondrähte heiß, so eine Sprecherin. Auch das Kundencenter am Berliner Platz, extra für das Deutschlandticket wiedereröffnet.
Deutschlandticket in Essen: Lange Schlangen am ersten Tag
Mit dem großen Andrang hatte das kommunale Nahverkehrsunternehmen offenbar nicht gerechnet. Das Kundencenter am Berliner Platz öffnete erst um 10 Uhr und wurde durch Personal verstärkt. Auf der Kettwiger Straße reichte die Schlange bis zum Handelshof. Von drei bis vier Stunden Wartezeit war die Rede.
„Ich stehe hier, weil ich bis jetzt dachte, dass man das 49-Euro-Ticket auch am Automaten kaufen könne“, sagt eine Frau, die am Hauptbahnhof in der Schlange steht. Eine andere Frau sagt, dass sie mit dem Kauf des 49-Euro-Tickets so lange gewartet habe, „weil ich ja so lange noch mein altes Monatsticket hatte.“
Am Mittag ist auch vor dem Kundencenter am Berliner Platz die Schlange beträchtlich lang: „Ich hatte es in der vergangenen Woche vergessen, mich um das 49-Euro-Ticket zu kümmern“, berichtet Karima Chiaramonte. „Deswegen muss ich jetzt hier leider warten.“ Zunächst, als das 49-Euro-Ticket erstmals angekündigt wurde, „schien das noch ganz weit weg.“ Doch in der letzten Zeit habe eine Renovierung zu Hause und Besuch verhindert, dass sie das Ticket schon ordern konnte.
Server-Ausfall bei der Deutschen Bahn
Zehn Meter weiter hinten in der Schlange wartet Rentnerin Theresa Heimes darauf, dass es vorangeht: „Ich habe es vorher einfach nicht geschafft, mich zu kümmern“, sagt die Frau. Die Vorteile, die sie beim 49-Euro-Ticket sieht: „Ich fahre kein Auto, und das Ticket ist für mich eine gute Gelegenheit, mobil zu sein, auch in anderen Städten.“
Einen besonderen Grund, heute hier in der Schlange zu stehen, hat Markus Wildschütz: „Ich bin hier für meine Stieftochter“, berichtet er. Sie hatte das Deutschland-Ticket rechtzeitig gebucht und auch erhalten – nur: „Vor einigen Tagen lag dann das hier im Briefkasten“, sagt Wildschütz und hält ein Schreiben der Ruhrbahn hoch: die Kündigung des Deutschlandtickets. Warum? „Das würde ich auch gern wissen“, sagt er und lacht. „Ich habe 15 Nahverkehrsunternehmen angerufen, um die Sache zu klären – es war nicht möglich.“ Deshalb hat er sich extra jetzt einen halben Tag Urlaub genommen. „Aber ich will nicht meckern, mit solchen Maßnahmen wie diesem Ticket schaffen wir die Verkehrswende für die Umwelt.“
Der deutschlandweite Ausfall eines Servers bei der Deutschen Bahn am 1. Mai dürfte dazu beigetragen haben, dass sich mancher in die Schlange einreihen musste. Das Deutschlandticket ist seit dem 3. April erhältlich.
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