Duisburg. Wegen einer Reihe von Taten steht ein 36-jähriger Duisburger vor dem Landgericht. Ihm droht die dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie.
Nicht weniger als 22 Taten soll ein psychisch kranker Duisburger zwischen Januar 2021 und Juli 2022 begangen haben. Darunter finden sich Raub, räuberischer Diebstahl, Körperverletzungen, Bedrohungen, Beleidigungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigungen. Auf der langen Liste der Straftaten steht zudem die Tötung eines Schafs auf einer Weide in Dessau-Roßlau.
Am 11. Juli 2022 soll er das Tier auf einer an ein Freibad angrenzenden Weide mit einem Stein niedergeschlagen haben. Dann soll er das Schaf in den Würgegriff genommen und ihm zwei tödliche Stiche mit einem Schraubendreher in den Hals zugefügt haben. Wenige Tage später war der 36-Jährige in Wolfsburg festgenommen worden. Er landete zunächst in der Untersuchungshaft und ist seit November vorläufig in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
Beschuldigter soll Familienmitglieder terrorisiert haben
Das Landgericht muss nun über den Antrag der Staatsanwalt entscheiden, den Beschuldigten zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem Krankenhaus unterzubringen. Dafür sprechen wohl auch die 21 Punkte einer zweiten Antragsschrift.
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Anderthalb Jahre lang soll der 36-Jährige vor allem Familienmitglieder terrorisiert haben. Mutter, Schwester und Nichte sollen Opfer gewalttätiger Übergriffe des unter einer Psychose leidenden Mannes geworden sein. Mehrfach soll das im Zusammenhang mit Geldforderungen des Beschuldigten gestanden haben, die in der Regel erfolglos blieben. Aus Wut soll er mehrfach auch die Autos seiner Schwester und seiner Nichte beschädigt haben.
36-Jähriger bestreitet alles: „Ich soll nur um mein Erbe gebracht werden“
Auch eine Hausmeisterin und einen Nachbarn soll der Beschuldigte, der damals in Homberg wohnte, wüste Beschimpfungen an den Kopf geworfen haben. Mehrfach sollen Polizisten und Polizistinnen Ziel seiner teils fantasievollen, teils stark sexualisierten Schimpf-Tiraden geworden sein.
Der Beschuldigte bestreitet das alles. „Märchen. Alles erstunken und erlogen“, sagte er mehrfach in die Verlesung der Antragsschriften hinein. Der 36-Jährige behauptet, seine Familie habe diese Vorwürfe zu Unrecht in die Welt gesetzt, weil man ihn um sein Erbe betrügen wolle. Nach Darstellung seines Anwalts unterliegt der 36-Jährige hier aber einem tragischen Irrtum: Er ist gar nicht erbberechtigt. Das Verfahren soll Mitte Mai abgeschlossen werden.