Duisburg. Wegen 21 Fällen von Einbruchsdiebstahl steht ein Duisburger (34) vor dem Landgericht. Er gibt selbst zu, dass das nicht alle Taten waren.

Mindestens 21 Einbruchstaten wirft die Anklage einem 34 Jahre alten Duisburger vor. Zwischen Dezember 2019 und Juli 2022 soll er im rechtsrheinischen Teil Duisburgs in Wohnhäuser, Ladenlokale und Autos eingebrochen sein. Die in der Anklage aufgelisteten Taten sind, wie der 34-Jährige zu Beginn des Verfahrens vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz selbst zugab, nur die Spitze des Eisbergs.

Drei Fernseher soll der Mann erbeutet haben, als er mit einem Stein die Schaufensterscheibe eines Elektronikgeschäftes in Wanheimerort einwarf. Aus Wohnungen in Huckingen soll er Spielekonsolen und Bildschirme mitgenommen haben. Besonders soll sich der Mann jedoch auf Autos und Keller spezialisiert haben.

Duisburger machte viel Beute in Autos und Kellern

In diesem Zusammenhang könnte man zu dem Schluss kommen, dass Autofahrer selbst daran Schuld sind, dass immer noch so viele Fahrzeuge aufgebrochen werden. Denn würden sie den versicherungstechnischen Richtlinien folgen, dürfte im Innenraum ihrer Fahrzeuge eigentlich nichts mehr herum liegen. Erstaunlich, dass der Angeklagte – abgesehen von einem halben Dutzend Sonnenbrillen – in fast jedem Fahrzeug auch noch Bargeld, Geldbörsen, Bankkarten und Damen-Armbanduhren gefunden haben soll.

Und wer glaubt, in Kellern stehe nur alter Krempel herum, der irrt. Dort werden offenbar jede Menge nicht mehr ganz neue Fernseher und Spielekonsolen aufbewahrt. Der Angeklagte soll sie von Hamborn bis Mündelheim mitgenommen haben. Aber er soll auch einen Koffer und drei Konserven mit gefrorenem Inhalt nicht verschmäht haben.

Angeklagter kann sich nicht mehr an alles erinnern

Der im wesentlichen geständige Angeklagte hat nur noch an einen Teil der Diebstähle in seinem Gedächtnis parat. Er ist drogensüchtig und hat Probleme, die in der Anklage aufgelisteten Taten mit seiner Erinnerung überein zu bringen. „Ich brauchte Geld. Für Drogen. Ich hatte ja nicht einmal Hartz IV“, so der 34-Jährige.

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Zu Beginn der Taten hatte er immerhin noch eine Wohnung in Huckingen. Doch auch die verlor er, lebte lange Zeit auf der Straße, bevor er im September 2022 gefasst wurde und in die Untersuchungshaft wanderte. „Ich bin jeden Tag in Keller eingestiegen“, offenbart er. Da die Beweisaufnahme nun alle in der Anklage aufgelisteten Fälle genau aufklären muss, sind bis Ende Mai noch vier weitere Verhandlungstage geplant.