Duisburg-Neudorf. Nach mehr als 150 Jahren bekommt der Duisburger Friedhof am Sternbuschweg eine neue Trauerhalle. Das ist der Grund für den Neu- und Umbau.

Auf dem Waldfriedhof am Sternbuschweg in Duisburg-Neudorf ist in den vergangenen Monaten eine neue Trauerhalle entstanden. Die alte war nicht barrierefrei. Da diese allerdings unter Denkmalschutz steht und nicht nachträglich umgebaut werden kann, musste eine Alternative her. Die Wirtschaftsbetriebe haben deshalb ein vorhandenes Gebäude um- und angebaut – ebenfalls in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Rund 200.000 Euro kostet der Bau.

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„Wir wollen der demografischen Entwicklung Duisburgs Rechnung zu tragen und eine barrierefreie Möglichkeit zur Abschiednahme anbieten“, erklärt Volker Lange, Sprecher der Duisburger Wirtschaftsbetriebe, den Hintergrund. Bei der Planung habe man sich eng mit dem städtischen Amt für Denkmalschutz besprochen, denn der komplette Friedhof ist geschützt.

Friedhof in Duisburg-Neudorf wurde im Jahr 1870 angelegt

Er entstand um 1870 auf der sogenannten „Neudorfer Heide“, einem Heidestreifen zwischen Stadt und Stadtwald. Für die neue Anlage war ein zentrales Gebäude vorgesehen, in dem die Trauerfeiern gehalten werden konnten. Es dauerte allerdings, bis dieses fertig wurde und so fand in der Kapelle erst 1874 die erste Trauerfeier statt. Auftretende Baumängel erforderten schon zu Beginn der 1880er Jahre umfangreiche Reparaturen. Nach der starken Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle 1948 wieder instandgesetzt und immer wieder repariert und modernisiert – zuletzt 1979.

Voraussichtlich im Sommer kann die erste Trauerfeier in der neuen Halle stattfinden.
Voraussichtlich im Sommer kann die erste Trauerfeier in der neuen Halle stattfinden. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

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Die Erweiterung des Friedhofs zwischen 1905 und 1911 erstreckte sich auf den unmittelbar südlich anschließenden Bereich zwischen Kastanienallee und Bahndamm. „Um beide Teile des Friedhofs als Einheit gestalten zu können, beschloss die Stadt, die Kastanienallee als öffentliche Straße aufzuheben und in die Anlage einzubeziehen“, heißt es in der Chronik. Insgesamt gibt es in Duisburg 17 städtische Friedhöfe. Der am Sternbuschweg zählt etwa 25.000 aktive Grabstätten.

Seit einem Jahr wird gebaut. Grund sind unter anderem die „allgemeinen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Materialien, verursacht durch Corona, den Ukraine-Krieg und die Energiekostenexplosion“, so Lange. Derzeit werden noch kleinere Arbeiten im Gebäude ausgeführt und die Außenanlage gestaltet. Voraussichtlich im Sommer können die ersten Trauerfeiern in der neuen Halle stattfinden.