Duisburg. Nahezu geräuschlos sind auf der Mercatorinsel in Duisburg-Ruhrort in den vergangenen Jahren Bürogebäude entstanden. Das macht den Erfolg aus.
In Zeiten, in denen sich Bauprojekte in Duisburg hinziehen oder doch nicht realisiert werden, sind Richtfeste eine willkommene Ausnahme – auch für den Oberbürgermeister. Sören Link beglückwünschte am Donnerstagnachmittag die Bauherren Klaus Voßmeyer und Christel Dommermuth zum nunmehr fünften Bürogebäude, das sie auf der Mercatorinsel in Ruhrort errichten lassen. Anders als bei der geplanten zweiten Halle, gibt es bei diesem Bauprojekt im Hafen nur positive Stimmen. Zahlreiche Nachbarn, darunter die Feuerwehrleute von nebenan, kamen zum Gratulieren vorbei.
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„Sie sehen mich hier entspannt, denn dank Quester Immobilien sind schon drei Viertel vermietet“, zeigt sich Voßmeyer erfreut. Obwohl die Branche momentan eher zögert, hätten er und Christel Dommermuth sich auch in Krisenzeiten nicht davon abbringen lassen, rund vier Millionen Euro in den Standort Duisburg-Ruhrort zu investieren. Vor Jahren hat die Sozietät „Dr. Voßmeyer Dommermuth & Partner“ der Hafengesellschaft Duisport einen 400 Meter langen Streifen auf der Mercatorinsel abgekauft. Zuerst errichteten sie eigene neue Geschäftsräume für die Kanzlei. Später kamen weitere Büros hinzu. „Die Lage am Wasser ist einmalig. Duisburg hat viel Wasser, aber im Verhältnis gar nicht so viele Immobilien“, gerät Voßmeyer ins Schwärmen.
„KfW 40“-Haus in Duisburg-Ruhrort ist schon zu drei Vierteln vermietet
Gegründet wurde das Gebäude auf Pfählen. Mit der ausführenden Baufirma Te Strote aus Bocholt habe man schon bei anderen Projekten gut zusammengearbeitet. Bei dem neuesten Objekt handele es sich um ein sogenanntes „KfW 40-Haus“. Dazu gehören eine große Photovoltaik-Anlage, eine Wärmepumpe und eine „hochwertige Isolierung“. Von den 32 Parkplätzen verfügen acht über eine Wallbox für Elektroautos. Das Gelände soll mit Bäumen begrünt und eine „Oase“ auf der Mercatorinsel werden.
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Christian Woitag, General Manager der Firma „CTV Transport“ freut sich schon: Künftig wird er öfter den Ausblick aus der vierten Etage genießen können. Das Logistik-Unternehmen verlagert seine Büros vom Container-Terminal zur Mercatorinsel. Bisher arbeiten die Mitarbeiter in einem abgetrennten Hallenbereich bei „Sea Con“. Nun soll es bald luftige Großraumbüros geben. „Wir werden keine Wände einziehen, sondern es wird mit Glas gearbeitet“, beschreibt Woitag. Die Zentrale des Logistikers ist in Venlo, dort sind auch Gebäude in Industriegebieten oft modern und transparent gestaltet. „CTV Transport“ hat zwei Etagen gemietet. Jede misst etwa 300 Quadratmeter.
OB Sören Link: „Kann die Sichtweise der Ruhrorter ein Stück weit verstehen, aber wir haben Verantwortung für ganz Duisburg“
Wie lange die Aussicht über die Mercatorinsel noch so unverbaut bleibt, ist allerdings die Frage. Duisport hat jüngst noch einmal bekräftigt, dass die zweite, umstrittene Halle auf jeden Fall gebaut werden soll – man wolle aber mit Bürgern sprechen, wie diese gestaltet werden könne.
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OB Sören Link sagt mit Blick aus dem Fenster: „Ich habe immer gesagt, dass ich die Sichtweise der Ruhrorter ein Stück weit verstehen kann, aber wir haben auch Verantwortung für ganz Duisburg und das bedeutet, dass wir neue Arbeitsplätze brauchen.“ Er gehe davon aus, dass in Sachen Halle zwei „eine gute Lösung für Ruhrort und Duisburg“ gefunden werde.
An der Mercatorinsel mit Hausnummer 21 müssen in den nächsten Monaten noch die Innenausbau-Arbeiten erledigt werden. Bis Ende September wollen Bauleiter Bernd Köyer und seine Mitarbeiter fertig sein. „Das schaffen wir. Bisher gab’s weder Engpässe beim Material noch beim Personal.“