Duisburg. Bei den Ruhr Games 2023 ist einiges neu: Im Landschaftspark wird es ab Donnerstag einen „Center Court“ und eine „Digital Art Stage“ geben.

Am Donnerstag startet im Landschaftspark Duisburg-Nord das nach eigenen Angaben größte europäische Sport- und Kulturfestival für Jugendliche: Bei den Ruhr Games 2023 beteiligen sich vom 8. bis 11. Juni 5200 Jugendliche aus Deutschland und 30 weiteren Nationen. Dabei werden drei deutsche und drei Europameisterschaften ausgetragen, etwa in Beachvolleyball, Sportakrobatik und Tischtennis. Insgesamt wird es an diesem langen Juni-Wochenende 600 Wettkämpfe, Konzerte und Mitmachaktionen geben. Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Grüne), war am Dienstag bei der Vorstellung des Programms in Duisburg dabei und betonte das Zusammenspiel von Sport und Kultur.

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„Es geht darum, raus aus der Turnhalle zu gehen und den Sport in den urbanen Raum zu holen“, sagte Paul. „Sport und Kultur verbinden sich, das hat mit der fünften Ausgabe der Ruhr Games inzwischen eine Tradition. Dabei sind seit Beginn Jungen und Mädchen in gleicher Zahl dabei.“ Die Ministerin möchte sich auch selbst einige Wettkämpfe anschauen. Ihr persönlicher Sportfavorit: „Ich freue mich auf Basketball.“

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Ruhr Games 2023 im Landschaftspark Duisburg-Nord: Bunkervorplatz rückt in den Mittelpunkt

Der Landschaftspark wird dabei voll umfänglich genutzt, ähnlich wie 2019, als die Ruhr Games das letzte Mal in der Industriekulisse zu Gast waren. Neu in diesem Jahr ist allerdings, dass der Bunkervorplatz zentraler Bestandteil des Festivalareals ist.

Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), erklärt die Vorteile: „Nach der Eröffnungsfeier wird die Bühne zum „Center Court“ umgebaut, damit steigern wir die Verschmelzung von Kultur und Sport. Dort findet dann auch der Abschluss mit Hip-Hop-DJs statt. Neu ist in diesem Jahr ist auch, dass wir zwei Headliner haben.“ Ziel sei es, ein breites Publikum anzusprechen. Geiß-Netthöfel wirbt: „Es lohnt sich für alle, zu kommen – es wird eine super Veranstaltung.“

Drei Millionen Euro investiert der RVR als Veranstalter in das Spektakel, bis 2030 soll das Sport- und Kulturfestival im Intervall von zwei Jahren stattfinden.

Ein Freestyle-Skateboarder in der Kraftzentrale (2019): Die Ruhr Games sind das nach eigenen Angaben größte europäische Sport- und Kulturfestival für Jugendliche.
Ein Freestyle-Skateboarder in der Kraftzentrale (2019): Die Ruhr Games sind das nach eigenen Angaben größte europäische Sport- und Kulturfestival für Jugendliche. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Zwei Headliner, eine Lokalmatadorin und die „Digital Art Stage“

Der erste Höhepunkt wird die Auftaktshow an Fronleichnam (Donnerstag, 8. Juni) sein, die um 19 Uhr beginnt. Ein Heimspiel hat dann Sängerin Stina Holmquist. Die 21-Jährige aus Duisburg schreibt und komponiert ihre Indie-Pop-Songs selbst. Nach dem Auftritt der Lokalmatadorin rocken die beiden Headliner die Bühne: Leoniden aus Kiel und die international erfolgreichen „Giant Rooks“ aus Hamm. Beide Bands haben sich dem Indie-Rock verschrieben und kennen den Landschaftspark auch darum schon: Sie waren beide bereits beim Traumzeitfestival zu Gast.

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Zu den Höhepunkten am Donnerstag zählt auch ein Live-Graffiti von Künstler Steffen Mumm, der sein überdimensionales Kunstwerk vor Publikum sprüht. Digitale Kunst ist das Leitmotiv der Ruhr Games im Landschaftspark, der Fokus liegt dabei auf Videokunst und Virtual Reality. Dazu wurde die „Digital Art Stage“ im Zentrum des Geländes neu entwickelt und konzipiert: Die Besucher haben die Möglichkeit, mit Hilfe einer acht mal acht Meter großen LED-Wand die Live-Performances aus den Bereichen Tanz, Hip-Hop und Akrobatik mitzuerleben.

Hat ein Heimspiel bei den Ruhr Games: Stina Holmquist aus Duisburg.
Hat ein Heimspiel bei den Ruhr Games: Stina Holmquist aus Duisburg. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Das sind die Duisburger Wettkampfstätten

Die Kraftzentrale verwandelt sich wieder in eine Multisport-Arena, dort werden Wettkämpfe wie Judo, Boxen oder die Europameisterschaft im Bouldern ausgetragen.

Alle Wettkämpfe können allerdings nicht auf dem Gelände des Landschaftsparks stattfinden:

  • Tischtennis wird beispielsweise in der Hamborner Walter-Schädlich-Halle gespielt.
  • Die Schwimm- und Wasserballwettkämpfe werden im Schwimmstadion im Sportpark Wedau ausgetragen.
  • Im Sportpark messen sich auch die Leichtathleten.
  • Handball wird in der Sporthalle Krefelder Straße in Rheinhausen gespielt.

Den Veranstaltern ist es wichtig, dass alle Disziplinen und Wettkämpfe in Duisburg stattfinden können.

Freier Eintritt bei Wettkämpfen und Kultur

Für das ganze Sport- und Kulturwochenende ist kein Eintritt zu bezahlen. Wer selber nicht live dabei sein kann: Der Online-Sender Sportdeutschland.TV wird die Spiele im Netz übertragen. 2021 konnten die Ruhr Games pandemiebedingt nur ohne Zuschauer stattfinden; die Veranstalter hoffen nun auf schönes Wetter – damit wie bei der letzten „echten“ Ausgabe im Juni 2019 mehr als hunderttausend Besucher kommen.

>> RUHR GAMES

  • Die Ruhr Games sind laut Veranstalter das größte europäische Sport-Festival für Jugendliche und finden zum fünften Mal statt. Der Regionalverband Ruhr ist für die Planung, Gestaltung und Durchführung verantwortlich.
  • Finanziell gefördert werden die Ruhr Games vom Land NRW, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration.
  • Die ersten Ruhr Games fanden 2015 in Essen statt, 2017 ging es in Dortmund weiter, 2019 gab es dann die Premiere im Landschaftspark Nord.
  • Weitere Informationen: www.ruhrgames.de