Duisburg. Als Kind „furchtbar schief gesungen“ – als 21-Jährige im Studio eines bekannten Produzenten. Wie Stina Holmquist aus Duisburg das geschafft hat.

Und auf einmal, da steht Stina Holmquist in jenem Musikstudio, in dem schon Bekanntheiten wie Samy Deluxe und Tim Bendzko ihre Kreativität in Songs verwandelt haben. „Ich konnte es kaum glauben“, sagt die junge Duisburgerin im Rückblick. Am Freitag erscheint ihr neuer Song „In A Dress“, für den sie sich eine Woche lang in Berlin eingesperrt hat.

Aber von Anfang an: Stina Jebavy – so ist ihr richtiger Name – wächst schon als Kind mit Musik auf. Ihr Vater, Frank Jebavy, mittlerweile Chef des Landschaftspark Nord, organisiert unter anderem das bekannte Traumzeit-Festival. Mit acht Jahren nimmt sie Klavierunterricht, mit zwölf Jahren auch Gesangsunterricht. „Davor bin ich immer durchs Haus gerannt und habe furchtbar schief gesungen“, sagt die 21-Jährige mit einem Lachen in der Stimme.

Stina Holmquist schafft es, einen bekannten Musikproduzenten zu überzeugen

Mit 18 Jahren schreibt sie ihren ersten Song. Mit 20 Jahren gründet sie ihre eigene Band. „Irgendwann von meiner Musik leben zu können und auf ganz vielen Bühnen zu stehen – das wünsche ich mir.“ Diesem Traum scheint die Duisburgerin nun wieder einen Schritt näher gekommen zu sein.

So sieht das Cover zum aktuellen Song „In A Dress“ von Stina Holmquist aus. Die Produktion und das Musikvideo konnte die Duisburgerin durch ein Stipendium des Bundesverbandes für Popularmusik finanzieren.
So sieht das Cover zum aktuellen Song „In A Dress“ von Stina Holmquist aus. Die Produktion und das Musikvideo konnte die Duisburgerin durch ein Stipendium des Bundesverbandes für Popularmusik finanzieren. © Thomas Berns

Nach bisher drei veröffentlichten Songs und vielen Livekonzerten im Ruhrgebiet hat Holmquist es kürzlich geschafft, Alexander Sprave von sich zu überzeugen. Der Musikproduzent aus Berlin hatte bisher nicht nur Samy Deluxe und Tim Bendzko in seinem Studio. Auch die schwedische Rock- und Popband Mando Diao war schon da, deren Song „Dance With Somebody“ 2009 im Radio rauf und runter lief – und vor kurzem nahm Stina Holmquist dort ihren neuen Song auf.

Dass die Duisburgerin mal im Tonstudio in Berlin steht, hätte sie selbst nicht geglaubt

Wie sie das geschafft hat? „Ich habe dem Produzenten auf Instagram meine Songs geschickt. Aber ich habe nie damit gerechnet, dass er mir antwortet“, sagt die junge Musikerin. Als er aber nur wenig später mit einer Einladung nach Berlin um die Ecke kommt, bricht sie in Freudenschreie aus. Ihre Augen strahlen, wenn sie davon erzählt.

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Im Studio angekommen, gibt sie alles. Von morgens bis abends arbeitet sie mit dem Produzenten an ihrem neuen Lied „In A Dress“. „Wir haben uns eine Woche lang eingesperrt und sind nur zum Einkaufen rausgegangen.“ Am Freitag, 18. November, erscheint der Song auf den gängigen Streaming-Diensten wie Spotify.

Stina Holmquist schreibt ihre Songs selbst – mit ein wenig Gesellschaftskritik

Die Liedzeilen hat Holmquist geschrieben, als sie in Schweden an weitläufigen Feldern vorbeifährt. „Da habe ich mir vorgestellt, wie ich in einem schwarz-weißen Kleid hindurch laufe und der Wind mir durch die Haare streift – wie am Meer.“

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Ihr Song richtet sich gegen das moderne Gefühl, „immer schneller, immer höher, immer mehr sein zu müssen“, sagt sie. „Manchmal, da braucht die Seele eine kurze Pause, da muss man aus dem Kreislauf ausbrechen und sich Ruhe gönnen.“