Duisburg/Oberhausen/Mülheim. Weniger arbeiten, gleiches Geld: Für wen das neue Arbeitsmodell der Volksbank gilt – und was das für die Kunden der Filialen bedeutet.

Drei Stunden weniger arbeiten und dafür das gleiche Geld bekommen? Dieses Arbeitsmodell würden viele Arbeitnehmer sicher gern sofort übernehmen: Für rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Rhein-Ruhr ist es seit Jahresbeginn die neue Arbeitsrealität. Sie arbeiten nunmehr nur noch 36 statt 39 Stunden pro Woche.

Die 36-Stunden-Woche betrifft nach Unternehmensangaben alle Mitarbeiter, die fest an einer der Geschäftsstellen in Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Ratingen-Lintorf arbeiten: Vom Service über die Kundenberater bis zum Leiter. Selbst Auszubildende profitieren von der Neuregelung.

Das sind die Auswirkungen für die Kunden der Duisburger Volksbank-Filialen

Unterm Strich ein höherer Stundenlohn für die Mitarbeiter bei gleichbleibenden Personalkosten. Aber was bedeutet das für die Kunden der acht Duisburger Bankfilialen? Für die ändere sich gar nichts, sagt der Personalleiter bei der Volksbank Rhein-Ruhr Jens Boom: „Jeder Kunde bekommt einen Termin bei uns – das neue Arbeitsmodell hat keine Auswirkungen auf unser Kundengeschäft.“

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Möglich ist das, weil die Volksbank ihre Öffnungszeiten bereits in den Pandemiejahren stark eingeschränkt hatte: Während die Beratungszeiten wochentags von 8 bis 20 Uhr unverändert blieben, öffnen die Filialen heute eine Stunde später, um 10 statt um 9 Uhr. Und nachmittags sind die Geschäftsstellen nur noch an zwei statt vier Tagen geöffnet (Montag und Donnerstag).

Volksbank Rhein-Ruhr: Das Geschäft verlagert sich in den Onlinebereich

Nach Ausklingen der Pandemie hat man die eingeschränkten Öffnungszeiten beibehalten, wohl auch, weil man ein sinkendes Kundenaufkommen vor Ort bemerkt hat. „Das Kundenverhalten verändert sich bereits seit einigen Jahren. Wir spüren deutlich, dass mehr Menschen ihre alltäglichen Bankgeschäfte von zuhause aus erledigen“, erklärt Vorstandssprecher Thomas Diederichs. Mit anderen Worten: In den Geschäftsstellen schlagen einfach weniger Kunden auf.

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Thomas Diederichs ist der Vorstandssprecher der Volksbank Rhein-Ruhr mit Sitz am Duisburger Innenhafen.
Thomas Diederichs ist der Vorstandssprecher der Volksbank Rhein-Ruhr mit Sitz am Duisburger Innenhafen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Volksbank Rhein-Ruhr verspricht sich von der 36-Stunden-Woche nun einerseits, Mitarbeiter langfristig zu halten, andererseits bei Bewerbern attraktiver dazustehen. „Wir suchen wie alle Banken derzeit nach Mitarbeitern für den Vertrieb“, sagt Personalleiter Boom. Bei der Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern – auch mit den benachbarten Genossenschaftsbanken – sei die 36-Stunden-Woche zwar nur „ein kleiner Aspekt“, es komme „auf das Gesamtpaket an“, so Boom. Die ersten Rückmeldungen von Bewerbern falle aber durchaus positiv aus.

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2023 sei die Neuregelung noch in der Testphase, erklärt Boom, er sagt aber auch: „Das ist auf keinen Fall eine Eintagsfliege.“ Dafür sei das neue Arbeitsmodell in den einzelnen Filialen bereits jetzt zu gut angekommen.

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  • Zur Volksbank Rhein-Ruhr gehören insgesamt 15 Filialen, acht in Duisburg, zwei in Mülheim, vier in Oberhausen und eine in Ratingen-Lintorf.
  • Die Zentrale der Volksbank Rhein-Ruhr befindet sich seit April 2016 in Duisburg am Innenhafen 8–10.
  • Bei der Volksbank Rhein-Ruhr arbeiten derzeit 309 Mitarbeiter für 74.686 Kunden.