Duisburg. Beim Glasfaser-Ausbau hat Duisburg noch viel Luft nach oben. So ist der Zeitplan für die „weißen“ und „grauen“ Flecken sowie Provider-Projekte.

Bei der Aufrüstung Duisburgs auf schnelles Internet gehen sowohl der privatwirtschaftliche als auch der geförderte Breitband-Ausbau wie geplant voran. Das berichtete die Stadtverwaltung jetzt im Digitalisierungsausschuss. Den Vertrag mit den Providern für den Anschluss müssen Hausbesitzer allerdings selbst abschließen. „Ich werbe dafür, dass möglichst viele Bürger die Angebote annehmen“, sagt Stadtdirektor Martin Murrack.

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Noch ist beim Ausbau des schnelles Netzes (>1 Gigabit/Sekunde) in Duisburg viel Luft nach oben. Ende 2022 lag die Glasfaserquote laut Gigabit NRW bei zwölf Prozent. Bei 68,7 % lag die Abdeckung mit Leitungen über 400 Mbit/s, bei mehr als 100 Mbit/s sind es 69,5 Prozent. Mehr als 30 Mbit/s sind in 90,3 Prozent des Stadtgebiets verfügbar. Das bedeutet gleichzeitig: Tausende von Haushalten warten weiterhin auf eine leistungsfähige Leitung, die aktuellen Ansprüchen genügt.

Selbst arbeiten im Homeoffice ist für Duisburger in den „weißen Flecken“ nicht möglich, weil ihre Internetverbindung das nicht hergibt.

Erst Ende 2024 endet die „Internet-Steinzeit“ im letzten Duisburger Quartier

Um die „Internet-Steinzeit“ in diesen Quartieren zu beenden, hatte die Stadt bereits 2017 Fördergelder in Höhe von 18 Millionen Euro bekommen – fast vier Jahre zogen sich Ausschreibungen und Auftragsvergabe an die Telekom für den Ausbau in den Quartieren hin, deren Aufrüstung sie zuvor abgelehnt hatte, weil er nicht lukrativ genug erschien.

In Walsum erfolgte der Baustart, im Uhrzeigersinn wird nun ausgebaut (s. Grafik). Während sich die Walsumer schon im nächsten Sommer über Breitband-Geschwindigkeit verfügen können, müssen sich Quartiere wie Winkelhausen an der Moerser Stadtgrenze noch anderthalb Jahre gedulden – erst im November 2024 soll dort das letzte Glasfaserkabel liegen.

Die Übersicht für die Ausbaustufen in Duisburg.
Die Übersicht für die Ausbaustufen in Duisburg. © Stadt Duisburg | Stadt Duisburg

„Graue Flecken“: Stadt setzt auf umfassenden privatwirtschaftlichen Ausbau

Förderfähig ist der Breitbandausbau nun auch für „graue Flecken“ mit einer Datenrate von bis zu 100 Mbit/s. Davon werde Duisburg aber wohl keinen Gebrauch machen, erklärt Andreas Gonschior, Stabsstellenleiter Digitalisierung bei der Stadt: „Die Quote, in der voraussichtlich von den Providern privatwirtschaftlich ausgebaut wird, liegt bei 98 Prozent. Wir werden das zunächst beobachten.“

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Seit zwei Jahren bauen die Unternehmen auch in Eigeninitiative aus: Die Telekom hat die Arbeiten in Hochfeld bereits abgeschlossen, verlegt aktuell in Neudorf-Nord/Duissern und in Großenbaum. Die Aufrüstung ihres HFC-Kabelnetzes auf Gigabit-Fähigkeit wird Vodafone voraussichtlich bis zum Sommer abschließen. Die Stadtwerke-Tochter DCC hat im vergangenen Jahr bereits 4560 Gebag-Wohnungen im gesamten Stadtgebiet aufgerüstet, bis Ende 2024 soll die Zahl auf 7642 steigen. Am Ausbau des schnelles Netzes in Duisburger Gewerbegebieten arbeitet Versatel (1&1).

Weitere Ausbaupläne für Duisburg von Walsum bis Mündelheim

Der weitere Zeitplan: Die Telekom installiert Glasfaser im Dellviertel (2025) und in Marxloh (2026), weitere Ortsteile sollen folgen. DCC wird in den Gebieten rund um die Gebag-Immobilien „nachverdichten“, Versatel möglicherweise noch in diesem Jahr mit weiteren Gewerbegebieten beginnen. In Bergheim, Rumeln-Kaldenhausen, Bezirk Walsum (ohne Fahrn), Röttgersbach will Westconnect (Eon) bis März 2025 ausbauen, aktuell läuft die Vorvermarktung. Die Deutsche Giganetz (Hamburg) plant ebenfalls linksrheinisch (Friemersheim/Hochemmerich/Bergheim/Homberg/Baerl), Baustart soll im 2. Quartal 2023 sein. Bei Epcan/Muenet (Vreden) läuft die Vermarktung für die Anschlüsse in Mündelheim und Serm, ab Ende Mai soll dort verlegt werden.

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Einige Provider richten für Vermarktung und Bauphase eigene Büros ein, andere laden zu Informationsabenden zu ihren Angeboten ein. Die Vertragslaufzeit betrage in der Regel mindestens zwei Jahre, erläutert Andreas Gonschior: „Niemand muss fürchten, sich ewig an einen Anbieter binden zu müssen.“ Um die Verbindung von nächstgelegenen Verteilerkasten bis zum eigenen Haus müsse sich allerdings jeder Anwohner selbst mit dem jeweiligen Unternehmen selbst kümmern.

>>BREITBAND-AUSBAU: HIER GIBT ES WEITERE INFORMATIONEN

  • Zur Information über den Ausbau des schnellen Internets in Duisburg gibt es bei der Stabsstelle den Gigabit-Koordinator Falko König. Er beantwortet Fragen telefonisch oder per E-Mail. Kontaktaufnahme unter: breitbandausbau@stadt-duisburg.de
  • Weitere Antworten auf viele Fragen rund um den Glasfaser-Ausbau sind auf der Stadtseite www.duisburg.de unter dem Suchbegriff „Breitbandausbau“ gesammelt.