Duisburg. Die Suche nach einem Kleingarten in Duisburg ist schwierig, die Auswahl klein. So kommen Interessierte an eine Parzelle, so hoch sind die Kosten.

Das Kleingartenwesen boomt in Duisburg. Die Nachfrage ist groß, die Auswahl klein. Laut einer Übersicht des Verbands der Duisburger Kleingartenvereine, Stand Ende Februar 2023, waren stadtweit bei 675 Bewerbern lediglich 34 Parzellen frei.

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Die Wartelisten bei den Vereinen in Duisburg sind teilweise sehr lang. Wer einen Kleingarten sucht, muss also ein bisschen Glück haben – und laut Verband einige Punkte beachten. Die Redaktion beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wer kann in Duisburg Kleingärtner werden?

Grundsätzlich jeder – unabhängig von Alter, Geschlecht, Konfession und ethnischer Zugehörigkeit. Allerdings sollten sich angehende Kleingärtner beziehungsweise Kleingärtnerinnen zunächst unter anderem folgende Fragen stellen: Wie groß ist die Lust, im Garten zu arbeiten? Reicht meine Zeit? Bin ich bereit, mich in einen Verein zu integrieren und aktiv am Vereinsleben teilzunehmen? Denn Kleingärten können nur an Vereinsmitglieder verpachtet werden.

Wie werden Parzellen frei?

Wenn der Pächter der Parzelle verstirbt, kündigt oder durch den jeweiligen Verein gekündigt wird – etwa aufgrund von Verstößen. So oder so kommt danach erst einmal der Verband ins Spiel, der einen Wertermittler beauftragt. Die Bewertung erfolgt nach Richtlinien des Landesverbandes je nach Größe der Laube und der Ausstattung, sagt der Verbandsvorsitzende Karl Ernst Steinwerth. „Wobei eine Laube zwei Prozent an Wert pro Jahr verliert.“

Wie komme ich an einen Kleingarten?

Der Verband empfiehlt, sich zunächst an einen Kleingartenverein in der Nähe zu wenden, hat aber auch selbst eine stadtweite Übersicht mit freien Parzellen. „Am Ende entscheiden aber nur die Vereine, wer aufgenommen wird oder nicht“, erklärt Steinwerth. „Dabei müssen sie sich nicht streng an der Warteliste orientieren, sondern an bestimmten Kriterien. So würde zum Beispiel eine Familie mit Kindern den Vorzug vor einem älteren Ehepaar bekommen.“

Welche Kosten kommen auf Kleingärtner zu?

Die Laube, die Pflanzen und all das, was zur Gartenarbeit benötigt wird, übernehmen Kleingärtner bei Übernahme der Parzelle in der Regel vom Vorpächter – gegen eine angemessene einmalige, finanzielle Entschädigung. Darüber hinaus fallen auch laufenden Zahlungen an. Die jährliche Pacht für einen Kleingarten beträgt nach Angaben des Verbandsvorsitzenden Steinwerth 23 Cent pro Quadratmeter. Zur Orientierung: „Eine Parzelle ist im Schnitt etwa zwischen 300 und 400 Quadratmeter groß“, sagt er.

Zu den weiteren Kosten für die Pächter gehören die Mitgliedsbeiträge, die demnach je Verein zwischen etwa 50 und 100 Euro pro Jahr betragen. „Dann kommen noch Straßenreinigungsgebühren hinzu, die allgemein umgelegt werden“, so Steinwerth. „Da reden wir von 14 Euro pro Jahr und Pächter. Außerdem müssen alle Lauben versichert sein. Das sind noch mal 35 Euro pro Jahr für die Grundversicherung.“ Kosten für Strom und Wasser werden eins zu eins an die Pächter weitergegeben. „Dafür gibt es entsprechende Zähler“, so der Verbandsvorsitzende.

Welche Verpflichtungen haben Kleingärtner?

In jedem Verein stehen Gemeinschaftsarbeiten an. Jeder ist mal an der Reihe, wenn etwa Wege zuwuchern, Begleitgrün geschnitten werden muss, sagt Steinwerth. Man könne sich von diesen Arbeiten auch gegen einen finanziellen Obolus zwischen 15 und 25 Euro befreien lassen. Eine fehlende gärtnerische Vorbildung sei aber kein Hinderungsgrund. Pächter bekommen vor Ort Hilfe durch Fachberater, die zum Beispiel auch erklären, wie und wann Bäume geschnitten werden.

>> ÜBER 6300 KLEINGÄRTEN IN MEHR ALS 100 VEREINEN IN DUISBURG

  • In Duisburg gibt es über 100 Kleingartenvereine mit insgesamt mehr als 6300 einzelnen Parzellen.
  • Weitere Infos gibt es online auf www.kleingarten-duisburg.de.