Duisburg. Zehn Meter hohe Wände sollen die Anwohner an der A40-Rheinbrücke in Duisburg vor krachendem Lärm schützen. Hinzu kommen zwei weitere Maßnahmen.

Wenn die neue Rheinbrücke fertig gebaut ist, werden die Anwohner der A 40 in Duisburg mit drei Maßnahmen vor dem Verkehrslärm geschützt: Lärmschutzwände, Flüsterasphalt und neue Fenster sollen Reifen- und Motorengeräusche abhalten.

Zwei Jahre waren vor allem die Anwohner in Neuenkamp dem Lärm der Autobahn und der Baustelle gänzlich ungeschützt ausgesetzt, weil die alten, nur 2,5 Meter hohen Schallschutzwände für den Neubau abmontiert werden mussten. Einzig lärmmindernd war die Verlegung der Fahrbahnen, die wegen des Baus der neuen Strecke derzeit 20 Meter weiter nördlich verlaufen.

Entlang der A 40 entsteht in Duisburg eine acht Meter hohe Lärmschutzwand

Es ist ein kontinuierlicher Lärmpegel, ein kaum abebbendes Rauschen und Brummen, der für die Neuenkämper zum täglichen Begleiter wurde. Aber jetzt! Der Horizont hat bereits ein Stabmuster bekommen. Die Stützpfeiler stehen schon eng beieinander in Reih und Glied, hier können in den kommenden Wochen die Alu-Elemente eingefügt werden. Auf 2100 Metern Länge entstehen zwischen drei und 10 Meter hohe Lärmschutzwände, sagt Deges-Projektleiter Knut Ewald. Die Pfostenabstände variieren je nach Höhe der Wand und der Verankerung zwischen zwei und fünf Metern.

Sie sollen eine grün-gelbe Optik haben. Rankgitter kommen dran, damit sich Schlingpflanzen breit machen können. Jedenfalls so weit, dass regelmäßige Kontrollen weiterhin möglich sind. Darauf werde nach dem Unfall, bei dem eine Autofahrerin auf der A 3 in Köln von einer Lärmschutzwand erschlagen wurde, noch stärker geachtet.

Offenporiger Flüsterasphalt reduziert Verkehrslärm

Für eine möglichst lange Haltbarkeit sind die Stützen gegen Rost beschichtet worden. Statiker haben die Windlast berechnet, um Stabilität zu gewährleisten. Vor Graffiti seien die eigentlichen Lärmschutzwände zu hoch, aber die darunter liegenden Stützwände seien kaum zu schützen, glaubt Ewald.

Parallel zur Paul-Rückert-Straße bis zur Ausfahrt Duisburg-Häfen wird erstmals ein Lärmschutz errichtet. Zusätzlich wird auf der gesamten, 4,5 Kilometer langen neuen Autobahnstrecke offenporiger Flüsterasphalt verlegt, der laut Deges den Verkehrslärm deutlich reduzieren werde.

Anwohner haben neue Fenster bekommen

Inzwischen wurden bei vielen der direkten Autobahn-Nachbarn als passiver Lärmschutz neue Fenster eingebaut. 210 Grundstückseigentümer haben darauf laut Planfeststellung ein Anrecht, sagt Ewald. Die Anwohner werden in dieser Woche mit einem Anschreiben informiert. Darin dankt die Deges auch für die Geduld. Am Bürgertelefon habe es nicht eine Anfrage oder Beschwerde gegeben, sagt Pressesprecherin Simone Döll.

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Spätestens im Oktober 2023 sollen die Baumaßnahmen beendet sein, sagt Ewald. Ziel ist die Teileröffnung der Strecke und der neuen Brücke am ersten Advent. Die komplette Verkehrsfreigabe erfolgt erst mit Fertigstellung des zweiten Brückenbauwerks 2026.

Entlang der A40 Richtung Essen wird sich ab dem Rheindeich die neue Lärmschutzwand ziehen.
Entlang der A40 Richtung Essen wird sich ab dem Rheindeich die neue Lärmschutzwand ziehen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

>>WEITERE INFOS UND BÜRGERTELEFON

  • Die Deges informiert auf der Webseite www.deges.de/a40-duisburg über den aktuellen Stand der Baustelle.
  • Zusätzlich ist ein kostenfreies Bürgertelefon freigeschaltet, dass montags bis sonntags von 8 Uhr bis 20 Uhr unter 0800 5895 2479 zu erreichen ist.