Duisburg. Die beliebte ARD-Vorabendserie „Wapo Duisburg“ kehrt nun bei ARD zurück. Die Produzentin verrät, wie viel Duisburg in den neuen Folgen steckt.
Die „Wapo Duisburg“ ermittelt wieder und kommt zurück aufs Wasser und somit auf die TV-Bildschirme. Ab dem 18. April zeigt die ARD immer dienstags um 18.50 Uhr acht neue Folgen der zweiten Staffel von der beliebten Vorabendserie.
Zuschauerinnen und Zuschauer können dann wieder mit dem Wapo-Team mitfiebern. Auch in dieser Staffel geht es um Mord, Raub, Drogenschmuggel und mysteriöse Unfälle. Hinzu kommt eine heftige Auseinandersetzung über die Vorherrschaft im Duisburger Currywurstimperium. Die neuen Folgen wurden zum Teil in Duisburg, entlang des Rheins, aber auch in Köln im Studio gedreht.
Wie viel Duisburg steckt aber nun wirklich in der „Wapo Duisburg“? Einen klaren Vorteil hat dieses Team. Schauspieler Markus John (spielt Gerhard Jäger, den ehemaligen Chef der Mordkommission) ist ein waschechter Duisburger. Er ist hier geboren und aufgewachsen. Somit steckt nicht nur Duisburg als Ort in der Serie. Und das ist auch für den Schauspieler etwas Besonderes. „Es ist ein Glücksfall, dass die Serie dort spielt. So kann ich meine Verbundenheit mit meiner Heimat einbringen,“ sagte er im Interview mit dieser Redaktion noch vor der ersten Staffel.
„Wapo Duisburg“: Produzentin vom Hafen begeistert
Produzentin Katja Gawrilow ist sehr begeistert von dem Drehort Duisburg. Sie hat eine Hafenrundfahrt mit der „Weißen Flotte“ gemacht und hat sich Duisburg näher angeschaut. Dabei kam sie auch an den alten Schimanski-Drehorten vorbei. „Es gibt ja sogar eine kleine Gasse, die nach ihm benannt worden ist“, sagt sie beeindruckt. Umso passender, dass jetzt wieder ein TV-Ermittlerteam hier unterwegs ist und (fiktive) Verbrechen aufklärt.
Der Hafen hat es der Produzentin angetan. „Das ist einfach etwas Einmaliges, was es da alles gibt. Diese Industrie, die Schrottinsel, diese Fabrikanlagen, die rauchenden Schornsteine, das ist einfach toll.“ Das Team konnte sogar bei einer echten KTU (Kriminaltechnische Untersuchung) im Umfeld drehen. „Es war zwar kein echter Fall vor Ort, aber man hat uns die Kühlschränke aufgemacht und alles gezeigt. So lernt man auch noch einmal die Region anders kennen“, sagt die Produzentin, die hauptsächlich in Berlin wohnt und in Köln arbeitet.
Nach „Schimmi“ ist wieder ein Krimi in der Stadt zu sehen, allerdings im Vorabendprogramm. „Das ist weniger grausam, da ja auch Familien mit Kindern einschalten. Das Spannende an der Idee der vielen Wapos ist ja, dass wir eine regionale Wapo produzieren. Was am Bodensee das Dreiländereck ist, ist hier einfach der Ruhrpott“, sagt Katja Gawrilow. „Die Tonalität des Ruhrgebiets ist ganz besonders und die treffen wir ganz gut. Das sieht man auch schon im Vorspann, der Industriecharme ist untermalt von der passenden Musik.“
Ruhrgebiets-Gefühl kommt bei Zuschauerinnen und Zuschauern gut an
Auch Nils Wohlfahrt von der Wapo-Redaktion sieht die Besonderheit der Duisburger Ausgabe. „Es ist so eine warmherzige, familiäre Atmosphäre im Team und das ist auch das, was ich immer mit Menschen aus dem Ruhrgebiet verbinde“, sagt der gebürtige Hesse, der hier schon einige Serien gedreht hat. „Das ist so ein ganz subjektives Ruhrgebietsgefühl, das sich dort widerspiegelt.“
Das kommt auch bei den Zuschauern gut an. Für die ARD war die erste Staffel ein voller Erfolg: Mit einem Marktanteil von 10,6 Prozent, der etwa auf Senderschnitt liegt, haben laut ARD 2,67 Millionen Zuschauer pro Folge bei der Verbrecherjagd auf dem Duisburger Wasser eingeschaltet. Hinzu kommen dann noch die Zugriffe in der ARD-Mediathek. „Das freut uns sehr, dass das so aufgeht und das die Zuschauer und Zuschauerinnen uns so eine schöne Rückmeldung gegeben haben“, sagt Nils Wohlfahrt. Für ihn ist es wichtig, dass das Gefühl, das das Team transportieren will, auch so ankommt. Auch, wenn die Rückmeldungen immer sehr subjektiv seien, sind diese doch eindeutig positiv.
Dass die Serie in Duisburg spielt, ist kein Zufall. „Das Team hat sich nach einem geeigneten Ort in NRW für die Dreharbeiten umgeschaut und mit dem größten Binnenhafen der Welt kommen auch viele spannende Fälle in den Episoden zustande“, sagt Wohlfahrt.
Echte Fälle sind eine Inspiration
Duisburg als Drehort habe viel Potenzial, so die Produzentin. „Der klare Medienstandort ist zwar Köln, aber der Schauwert von Duisburg ist natürlich unglaublich besonders. Hier konnten auch Extrateams noch hinzukommen und die Umgebung aufnehmen. Trotz Schimmi ist das hier noch nicht auserzählt“, sagt Katja Gawrilow. „Wir suchen immer markante Motive.“
Bei der Produktion saß die Duisburger Polizei auch bei der zweiten Staffel nicht mit im Boot: Die Verantwortlichen hatten sich im Vorfeld der ersten Episodenabfolge gegen die Zusammenarbeit mit dem Filmteam entschieden, da das Drehbuch zu weit vom Arbeitsalltag der Wasserschutzpolizei entfernt erschien. Trotzdem hat das Team Kontakt zur Wasserschutzpolizei und lässt sich von echten Fällen berichten und inspirieren. Produzentin Katja Gawrilow sagt: „Da gab es einen Fall von Benzinklau auf einem Tankschiff. Das wird dann zum Beispiel in Drehbuchform gegossen. Es ist immer eine gute Quelle, mal bei den authentischen Kollegen nachzuhören.“
Nils Wohlfahrt ist von Duisburg überzeugt: „Wir wussten sofort: Wir müssen und wollen nach Duisburg. Ich wusste, wie schön und toll das Ruhrgebiet ist und Duisburg hat abgeliefert und uns nicht enttäuscht.“
>>Über Markus John
Unter den Schauspielern ist auch ein waschechter Duisburger. Markus John, der hier 1962 geboren wurde, wuchs 300 Meter Luftlinie vom Drehort entfernt in Duisburg auf.
Außerdem konnte er schon in der ersten Staffel dem Team helfen Duisburg und dessen Infrastruktur zu verstehen. Die Jagd auf Verbrecher verläuft im Binnenhafen und dem Rhein. Die Wache der „Wapo“ befindet sich im Innenhafen.