Duisburg. Bei Bauarbeiten an seinem Haus in Duisburg-Rheinhausen ist am Samstagabend ein Mann (51) verschüttet worden. Er starb bei dem Unfall in Oestrum.

Bei Bauarbeiten an einem Haus an der Eichenstraße in Oestrum (Rheinhausen) ist am Samstagabend ein 51-jähriger Mann tödlich verunglückt. Er hatte eine Kellerwand des dreieinhalbstöckigen Wohngebäudesfreigelegt, wie die Feuerwehr mitteilt. Dabei kippte gegen 19.30 Uhr eine Stützmauer von der anderen Seite der Baugrube um und drückte ihn gegen die Hauswand. Insgesamt 90 Kräfte der Feuerwehr und des THW waren im Einsatz, sie konnten den Leichnam dem Mannes erst kurz nach Mitternacht bergen.

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Bevor die Rettungsarbeiten beginnen konnten, mussten die Einsatzkräfte die Baugrube und die Hauswand mit Stützen und einem Holzverbau notdürftig absichern. Ein Baufachberater des THW (Technisches Hilfswerk) und der Feuerwehr Duisburg kontrollierten Haus und Grube auf Schäden und Standsicherheit. Sie entschieden, das Haus zu evakuieren. Die Bewohner kamen für die Nacht bei Freunden und Verwandten unter. Für die Betreuung der Angehörigen waren ein Seelsorger sowie ein Team der Psychosozialen Unterstützung der Feuerwehr im Einsatz.

Die Stützmauer (sichtbar am unteren Bildrand) unterhalb der Betonplatten der Hofeinfahrt verlor durch die Schachtarbeiten ihre Standsicherheit und kippte Richtung Hauswand (links), als sich der 51-Jährige in der Grube befand. Er erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Die Stützmauer (sichtbar am unteren Bildrand) unterhalb der Betonplatten der Hofeinfahrt verlor durch die Schachtarbeiten ihre Standsicherheit und kippte Richtung Hauswand (links), als sich der 51-Jährige in der Grube befand. Er erlitt dabei tödliche Verletzungen. © MARTIN AHLERS

Bauzug der Feuerwehr und Feuerwehrkran bis nach Mitternacht im Einsatz

Für die Dauer der Rettungsarbeiten wurde die Eichenstraße gesperrt. Neben Kräften der Feuerwache Rheinhausen rückte der Bauzug der Wache Hamborn aus sowie Rüstwagen und Feuerwehrkran der Wache Duissern. Die Feuerwehrleute bildeten eine Kette, um die Steine aus der Grube in der Hofeinfahrt auf die Straße zu befördern.

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Ein Steinhaufen auf der Straße, die Absperrung der Polizei und der Mini-Bagger, mit dem der Verunglückte offenbar gearbeitet hatte, sind am Sonntagmorgen die letzten sichtbaren Zeichen des Großeinsatzes am Haus Nummer 24 neben dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oestrum. Ein Nachbar steht noch unter Eindruck der Nacht. „Eine halbe Stunde vor dem Unglück habe ich ihn noch gewarnt“, sagt er, „das war sehr gefährlich, wie er da gearbeitet hat.“

Feuerwehr und Statiker kamen am Sonntagmorgen erneut zur Eichenstraße 24 im Ortsteil Oestrum, wo sich das Unglück am Samstagabend ereignete. Das Gebäude blieb bis zum Abschluss weiterer Untersuchungen gesperrt.
Feuerwehr und Statiker kamen am Sonntagmorgen erneut zur Eichenstraße 24 im Ortsteil Oestrum, wo sich das Unglück am Samstagabend ereignete. Das Gebäude blieb bis zum Abschluss weiterer Untersuchungen gesperrt. © MARTIN AHLERS

Stützmauer unterhalb der betonierten Hofeinfahrt stürzt auf den Hausbesitzer

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Ein Blick in die Baugrube zeigt den mutmaßlichen Hergang des Unglücks. Um die Hauswand zu isolieren, hatte der Mann die mit Betonplatten bedeckte Hofeinfahrt geöffnet und mit dem Bagger einen etwa 80 Zentimeter breiten Schacht gegraben zwischen der Hauswand und einer parallel verlaufenden, etwa 60 Zentimeter breiten Stützmauer unterhalb der Betonplatten der Einfahrt. Dabei hatte die Stützmauer offenbar die Standsicherheit verloren. Als der Hausbesitzer gegen 19.30 Uhr in der Grube stand, stürzte die Mauer um und begrub den Mann unter sich.

Statiker und Feuerwehr: Gebäude bleibt vorerst gesperrt

Die Hoffnung, schon am Sonntag in ihre Wohnungen zurückkehren zu können, hat sich für die Bewohner nicht erfüllt. Nach einer erneuten Kontrolle der Unfallstelle durch die Feuerwehr und einen Statiker bleibt das Gebäude zumindest bis zum Abschluss weiterer Untersuchungen und der Ermittlungen der Polizei zum Unfallhergang gesperrt.