Duisburg. Die Ruhrgebietskonferenz Pflege begrüßt das Ende der Masken- und Testpflicht zum 1. März. Wie die Entscheidung in Duisburg gefeiert wird.

Fast drei Jahre lang haben die Menschen in der Pflege coronabedingt in einem Ausnahmezustand gelebt und gearbeitet. Zum 1. März fällt nun die Masken- und Testpflicht in diesem Bereich – eine Entscheidung, die die Ruhrgebietskonferenz-Pflege, ein Zusammenschluss von rund 40 öffentlichen und privaten Pflegeunternehmen, ausdrücklich begrüßt. Manche Bewohner hätten noch nie die Gesichter der Beschäftigten gesehen.

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Was den Pflegeberuf in Duisburg für Schüler attraktiv macht „In unseren Einrichtungen waren wir auf einem guten Weg, den Menschen mit Pflegebedarf ein echtes Zuhause zu bieten. Die Corona-Zeit und die damit verbundenen Maßnahmen haben diese Bemühungen vielerorts zunichtegemacht“, sagt Ulrich Christofczik, Sprecher der Ruhrgebietskonferenz-Pflege und Vorstand des Christophoruswerkes in Duisburg. „In den letzten drei Jahren waren wir fast ausschließlich mit Gefahrenabwehr beschäftigt. Das hat dazu geführt, dass wir zeitweise wie Krankenhäuser und Kliniken agieren mussten. Nicht selten hatte ich das Gefühl, wir werden zu reinen Verwahranstalten.“

Pflege: Große Freude über Ende der Maskenpflicht in Duisburg

Umso größer sei laut Christofczik jetzt auch in Duisburg die Freude über das Ende der Maßnahmen. Er kündigt schmunzelnd an, dass dies mit den Mitarbeitenden am 1. März mit einem Maskenball gefeiert werde. Auch in der ambulanten Pflege und Betreuung werde das Ende der Maskenpflicht mit großer Erleichterung aufgenommen.

Ulrich Christofczik, Vorstand des Evangelischen Christophoruswerks in Duisburg, kündigt schmunzelnd an, das Ende der Maskenpflicht am 1. März mit einem Maskenball zu feiern.
Ulrich Christofczik, Vorstand des Evangelischen Christophoruswerks in Duisburg, kündigt schmunzelnd an, das Ende der Maskenpflicht am 1. März mit einem Maskenball zu feiern. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Für die Ruhrgebietskonferenz-Pflege ist es nun aber auch wichtig, Lehren aus den Corona-Jahren zu ziehen, und die Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen. Christofczik kann sich beispielsweise noch immer maßlos über die einrichtungsbezogene Impfpflicht aufregen: „Wir haben immer wieder auf die belegbar hohe Impfbereitschaft unter unseren Beschäftigten und bei den Bewohnern hingewiesen. Trotzdem hat Politik die Impfpflicht durchgedrückt, um sie dann zu einem bürokratischen Monster werden zu lassen, deren positiven Effekte wahrscheinlich nie nachgewiesen werden können.“

Weg zurück zur Normalität ist noch weit

Den Arbeitgebern in der Pflege sei aber auch klar, dass der Weg zurück zur Normalität noch ein weiter Weg sei. Viele Menschen haben demnach noch Angst vor Ansteckungen und einen hohen Schutzbedarf. Deshalb dürfe jeder, der möchte, weiter eine Maske tragen. Es sei nur eben keine Pflicht mehr.

Für Christofczik ist es allerdings unverständlich, warum ausgerechnet in den Einrichtungen Besucher noch bis voraussichtlich 7. April Masken tragen müssen. „Das ist fachlicher Unsinn und reine Symbolpolitik“, sagt er. „Ich werde von meinen Mitarbeitenden jedenfalls nicht erwarten, dass Sie Besucher maßregeln, wenn diese keine Masken tragen.“