Duisburg. Betrug und Urkundenfälschung wirft die Anklage einem 32-Jährigen vor. Im zweiten Anlauf sind vier Verhandlungstage geplant. Das sagt der Mann.

Eine ganz eigene Art der Rache an allen, von denen er sich zurückgesetzt fühlte, soll ein 32-jähriger Duisburger praktiziert haben: Zwischen 2018 und 2022 soll er unter Verwendung fremder Personalien Menschen aus seiner Umgebung mit Warenbestellungen, Vertragsabschlüssen und unrechtmäßigen Kündigungen genervt haben. Erneut steht der Mann nun deshalb vor dem Amtsgericht.

Die Staatsanwaltschaft hatte in zwei Anklageschriften über 200 Fälle von Betrug und Urkundenfälschungen zusammengetragen. Dutzendfach soll der 32-Jährige Verwandte und einstige Freunde mit Zeitschriften-Abonnements beglückt haben. Er soll auf fremde Rechnung Kuschelkissen, Bettwäsche und Foto-Poster bestellt haben.

32-Jähriger soll auch Pferde versichert und Bankkonten gekündigt haben

Laut den Erkenntnissen der Anklagebehörde durften sich Geschädigte auch über ihnen unbekannte Telefonverträge und Versicherungen freuen. Zum Beispiel über eine Haftpflichtversicherung für ein Reitpferd – das es gar nicht gab. Noch drängendere Probleme sollen Kündigungen bestehender Versicherungen, Telefon- oder Mietverträge und Bankkonten verursacht haben.

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Zwecks besserer juristischer Handhabung waren die Vorwürfe im Vorfeld der Hauptverhandlung auf 38 Fälle reduziert worden. Der Rest wurde eingestellt. Bereits im November 2022 hatte das Amtsgericht erstmals in dieser Sache verhandelt. Doch der Angeklagte bestritt alles energisch. Für das neue Verfahren sind nun insgesamt vier Verhandlungstage geplant und es sollen jede Menge Zeugen gehört werden.

Angeklagter: „Das ist mir doch egal.“

„Das ist mir doch egal“, kommentierte der Angeklagte zu Prozessbeginn den Aufwand des Schöffengerichts und die klare Ansage der Vorsitzenden, dass er der Einzige sei, der das Verfahren abkürzen könne. Genervt schien er trotzdem. Vergeblich hatte er zuletzt noch versucht, mit zwei gleichlautenden Attesten zu erreichen, dass gegen ihn verhandelt werden kann und seine Freundin in den Zeugenstand zitiert wird. Das Gericht hatte jedoch Zweifel an den Attesten.

„Das ist mir alles zu blöd“, so der 32-Jährige. Er bestreitet weiterhin, sich in irgendeiner strafrechtlich relevanten Weise schuldig gemacht zu haben. Und dafür benennt er auch Zeugen: „Meine Eltern wissen, dass ich so etwas nicht mache. Da kriegt man ja nur Ärger.“

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