Duisburg-Altstadt. „Schieber“ gegen „ZebraKids“: Beim Turnier des MSV-Fanclubs Innenhafen kickerten die Teams für den guten Zweck. Prominente Gäste kamen auch.

Im Atrium der Volksbank am Innenhafen herrscht gespannte Stille. Dann bricht an einem der Kickertische Jubel aus: „Zebras on fire“ haben ihr zweites Vorrundenspiel gewonnen. „Letztes Jahr war unser Ziel, ein Tor zu schießen. Dieses Jahr hatten wir vor, mindestens ein Spiel zu gewinnen“, erklären die Spieler lachend.

Für sie und die anderen Teilnehmer ist das fünfte Kickerturnier des MSV-Fanclubs Innenhafen ein großer Spaß. „Das hier ist ein Event mit einem unglaublich tollen Rahmen“, sagt Thorsten Becker vom Team „Zebras on fire“. „Gleichzeitig sammeln wir Geld für unseren MSV, besser geht es doch nicht.“

„Ein Event mit einem unglaublich tollen Rahmen“, sagen die Teilnehmer des fünften Kickerturniers des MSV-Fanclubs Innenhafen. Im Atrium der Volksbank lieferten sich die Teams an mehreren Kickertischen heiße Duelle.
„Ein Event mit einem unglaublich tollen Rahmen“, sagen die Teilnehmer des fünften Kickerturniers des MSV-Fanclubs Innenhafen. Im Atrium der Volksbank lieferten sich die Teams an mehreren Kickertischen heiße Duelle. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Insgesamt 10.000 Euro kamen bei dem fünften Kickerturnier am Innenhafen zusammen. Eine schöne Summe, die wie in den vergangenen Jahren für das Nachwuchsleistungszentrum des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg bestimmt ist. „Wir wollen aktiv helfen und nicht nur im Stadion stehen“, erklärt Jens Thiem, Vorsitzender des Fanclubs Innenhafen. Mit dem Erlös des Kickerturniers sponsert der Club das Trainingslager der U19 und U17 des MSV. Das Turnier, das 2018 zum ersten Mal in der Arena stattfand, ist deswegen schon Tradition und im Verein, bei Freunden und Sponsoren des MSV bekannt.

Joachim Hopp und Peter Mohnhaupt kamen auch

Zwar schaute nach dem Sieg in Saarbrücken kein MSV-Profi am Innenhafen vorbei. Neben Peter Mohnhaupt, Geschäftsführer der MSV Duisburg GmbH & Co. KGaA, war aber immerhin MSV-Urgestein und Publikumsliebling Joachim „Hoppi“ Hopp vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Stimmung zu machen. In Turniergruppe C stand zudem ein Team mit MSV-Nachwuchsspielern der U19 und U17 an den Tischen. Und auch aktive und ehemalige MSV-Spielerinnen kickerten mit – so wie die frühere Duisburgerin Alina Angerer, die inzwischen bei Borussia Bocholt spielt, beim Kickerturnier aber für das Team „Die Belasteten ohne Lara“ antrat.

Die Siegerpokale holten sich am Ende die Teams „Limbos“, „Die Hochleistungsflexxer“ und „Die Schieber“. Als Trostpreise gab es unter anderem Sitzplatzkarten für ein Heimspiel des MSV und Trikots der Zebras
Die Siegerpokale holten sich am Ende die Teams „Limbos“, „Die Hochleistungsflexxer“ und „Die Schieber“. Als Trostpreise gab es unter anderem Sitzplatzkarten für ein Heimspiel des MSV und Trikots der Zebras © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Insgesamt nahmen 56 Teams mit illustren Namen wie „Kickerquäler“, „Die Abroller“ oder „Die Stangenhelden“ am Turnier teil. Dabei wählte jede Mannschaft ihren Namen selbst. Nicht immer kommen Außenstehende sofort darauf, was er bedeuten soll. „Bei uns ist das zum Beispiel so: Wir sind MSV-Fans und Nachbarn und wohnen auf der Straße ‚Am gebrannten Heidgen‘ in Wanheim. Außerdem sehen Sie doch, welche Energie und welcher Schwung von uns ausgeht“, erklärt Paul Goosens, wie es zum Namen „Zebras on fire“ kam, mit einem Lachen.

Selbst gewählte und selbst sprechende Namen

Andere Mannschaften wie die „ZebraKids“, „Zebras helfen Zebras“ oder die „Kohorte Duisburg“ haben für das Turnier selbsterklärende Namen gewählt: Bei den ersten beiden handelt es sich um Initiativen, die MSV-Fans gegründet haben, um anderen zu helfen, bei dem letzten um eine in der Szene bekannte Ultra-Gruppierung.

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Teilnehmen konnten sowohl Fan- als auch Firmenteams. Pro Team kämpften zwei bis vier Spieler um Punkte und Tore. Für faire Wettkämpfe sorgten jeweils zwei Schiedsrichter pro Match. Denn natürlich gibt es nicht nur auf dem Fußballplatz Regeln, sondern auch am Kickertisch. „Verboten ist zum Beispiel, die Stange durchzudrehen“, erklärt der Schiri, der gerade das Spiel „Zebras on fire“ gegen „Ruhrgebiet“ beäugt. Auch dürfe nicht am Tisch gewackelt werden. „Bei Verstößen gibt es zuerst eine Verwarnung und dann so eine Art Elfmeter.“ Aber das sei noch nie vorgekommen.

Die Siegerpokale holten sich am Ende die Teams „Limbos“, „Die Hochleistungsflexxer“ und „Die Schieber“. Als Trostpreise gab es unter anderem Sitzplatzkarten für ein Heimspiel des MSV und Trikots der Zebras. Gewonnen haben aber schließlich alle – die Teilnehmer ebenso wie die Zuschauer und natürlich das NLZ des MSV.

>> MSV-Fanclub Innenhafen

  • Den MSV-Fanclub Innenhafen gibt es seit dem 8. Juli 2013 – dem Tag, an dem der MSV Duisburg nach dem bitteren Zwangsabstieg die Lizenz für die 3. Liga erhalten hat. Im Sommer soll das zehnjährige Bestehen gefeiert werden.
  • Der Club hat seinen Ursprung am Duisburger Innenhafen. Hier haben sich bereits mit Entstehung des Quartiers Nachbarn und Freunde gefunden, die ihre Leidenschaft für den MSV teilen und regelmäßig die Zebras im Stadion anfeuern.
  • Aufgenommen wird „nicht einfach jeder“. Für jedes neues Mitglied müssten sich zwei Bürgen finden, erklärt der Vorsitzende des Clubs, Jens Thiem.
  • Das Kickerturnier des Clubs findet seit 2018 immer zu Beginn des Jahres statt.