Duisburg-Wanheimerort. Ab 2024 soll in Duisburg-Wanheimerort eine neue Gesamtschule entstehen und 1000 Schulplätze bieten. Warum die Kosten um Millionen steigen werden.
In Duisburg-Wanheimerort soll ab Mitte 2024 eine neue Gesamtschule gebaut werden. Der Abriss der alten Didier-Werke an der Düsseldorfer Straße schreitet sichtlich voran, viele der Gebäude sind bereits verschwunden. „Wir liegen im Zeitplan“, erklärt Bau-Ingenieur Alexander Hasenstab von der Firma Kolb. Er und sein Team haben in den vergangenen Monaten mit Spezialgerät ganze Arbeit geleistet. Doch noch bevor mit dem Bau der neuen Schule begonnen wird, steht nun schon fest, dass alles teurer wird. Die Planungskosten steigen um 5,4 Millionen Euro. Ein entsprechender Antrag wird den Mitgliedern der Bezirksvertretung Mitte am Donnerstag, 19. Januar, vorgelegt.
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Rund 70.000 Quadratmeter misst das Areal der ehemaligen RHI Didier Werke. Über 130 Jahre, bis 2013, produzierte das Werk Schamottesteine, also Feuerfest-Spezialprodukte für die Stahlindustrie, die zum Beispiel an Thyssenkrupp Steel, Arcelor-Mittal und die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) geliefert wurden. In den besten Zeiten waren rund 850 Mitarbeiter in Wanheimerort beschäftigt, im Jahr der Schließung dann noch 122.
Rund 1000 Schüler aus dem Duisburger Süden und der Stadtmitte sollen künftig dort unterrichtet werden. Den Flächenbedarf beziffert die Schulbaugesellschaft, unter deren Regie die Planung läuft, auf gut 10.000 Quadratmeter Nutzfläche. Außerdem sollen Sporthallen mit fünf Einheiten mit knapp 5000 Quadratmetern entstehen.
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Stadtverwaltung Duisburg ist bisher von Planungskosten in Höhe 3,738 Mio Euro ausgegangen
Zunächst war die Stadtverwaltung von Planungskosten in Höhe 3,738 Mio Euro ausgegangen – abgeleitet von dem aktuell laufenden Neubau einer Gesamtschule im Duisburger Norden. Doch auch dort steigen die Kosten. Aktuell läuft ein Architektenwettbewerb für die neue Schule. „Die Wettbewerber waren aufgefordert, pauschale, für bis zum Ende der Bauzeit geltende, Angebote für alle Planungsbereiche und Planungsphasen einschließlich Bauleitung bis zum Fertigstellungszeitpunkt abzugeben“, heißt es in der Vorlage. So konnten die Kosten nun präzisiert werden und es zeigt sich, dass sie bei 5,35 Mio Euro liegen werden. Hinzu kommen 500.000 Euro für den Architektenwettbewerb und die „fachgutachterliche Begleitung“ bei der Umwandlung des Industriegeländes in eine künftige Schulfläche – Kostenpunkt 250.000 Euro. Weitere Baunebenkosten werden mit 2,219 Mio Euro beziffert und die Steuerung des Projektes wird mit 915.000 Euro veranschlagt.
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Der Planung war eine lange Suche nach einem geeigneten Standort vorausgegangen. Zunächst gab es Überlegungen, das Gelände der alten Hauptschule Hitzestraße zu nutzen. Dies hatte sich aus Platzgründen ebenso zerschlagen wie ein Neubau am Rheinpark. Damit die Schule wie geplant zum Schuljahr 2026/27 in Betrieb gehen kann, soll Ende 2023 der Bauantrag eingereicht werden.
„Wir werden sicherlich noch das ganze Jahr beschäftigt sein“, sagt Alexander Hasenstab mit Blick auf den Zeitplan. Nach dem Abriss der Gebäude geht’s bald in die Tiefe. Der Boden muss saniert werden. „Es gab Voruntersuchungen, die auf verschiedene Bodenbelastungen schließen lassen. Diese müssen beprobt und anschließend kann neu verfüllt werden“, beschreibt Hasenstab das Prozedere. Im kommenden Jahr könnte dann mit dem eigentlichen Bau begonnen werden.
>> Bezirksvertretung tagt am Donnerstag
Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Mitte findet am Donnerstag, 19. Januar, um 15 Uhr, im Saal Wuhan im Rathaus statt. Neben der Gesamtschule steht auch die Umsetzung des Neubauprojektes Duissernstraße und der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen auf der Tagesordnung.
SPD, CDU, Junges Duisburg und FDP wollen zudem noch einmal die Nahversorgung im Stadtteil Duissern zum Thema machen.