Duisburg. Doc Caro äußert sich zu den Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte an Silvester. Warum sich die Helios-Ärztin für ein Böllerverbot ausspricht.
Nach den Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte in der Silvesternacht in Duisburg, Berlin und in anderen Großstädten nimmt die Debatte über die Ursache für die Gewalt Fahrt auf. Nun äußert sich auch Dr. Carola Holzner, besser bekannt als Doc Caro, zu den Vorfällen. Die Notfallmedizinerin in der Helios St. Johannes Klinik in Hamborn steht im ständigen Austausch mit Rettungssanitätern.
„Wenn ich diese Bilder sehe, kriege ich nicht nur Aggressionen, sondern ich frage mich, was zum Teufel in den Köpfen dieser Menschen vorgeht“, sagt die Medizinerin in einem Video in den sozialen Netzwerken. „Wo leben wir eigentlich?“, fragt sich die bekannte Bloggerin, wenn Menschen angegriffen werden, die da sind, wenn Mitbürger Hilfe brauchen.
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Silvester: Doc Caro von Taten und Tätern „abgrundtief angeekelt“
„Wir Rettungskräfte sind weder der Boxsack noch das Auffangbecken für Aggressionen, weil man sein eigenes Leben nicht im Griff hat“, sagt die Ärztin und ergänzt: „Sondern wir kommen, um zu helfen.“ Rettungskräfte anzugreifen, die ihr eigenes Leben riskieren, ist für die Medizinerin absolut unverständlich. Sie sei angesichts der Taten „abgrundtief angeekelt“, sie sei frustriert und traurig. „Ich weigere mich auch, das als Sinnbild unserer Gesellschaft zu sehen. Denn das sind Idioten, das ist nicht unsere Gesellschaft“, schimpft sie über die Täter.
Die Notfallmedizinerin der Helios St. Johannes Klinik befürwortet ein Böllerverbot in der Silvesternacht. Nur so könne die Polizei ausmachen, wo sich Chaoten in der Stadt aufhalten und mit Böllern die Regeln missachten. Auch wenn Menschen, „die in Frieden“ Raketen steigen lassen, unter einer solchen Maßnahme leiden müssten. „Jetzt müssen wir solidarisch sein. Mit denen, die sonst immer für uns da sind“, sagt die Medizinerin, die sich auch für harte Strafen ausspricht.
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