Duisburg. Videoüberwachung, Überfallknopf und mehr: Nach der Silvester-Randale in Duisburg sagt die DVG, was sie für die Sicherheit im ÖPNV tut – und wo.
- Nach der Silvester-Randale in Duisburg hat die DVG der Polizei Videomaterial übergeben.
- Das Verkehrsunternehmen äußert sich zur Positionierung von Kameras.
- Aufschlussreiche Informationen enthält darüber hinaus der jungste Sicherheitsbericht NRW.
Nach der Silvester-Randale in mehreren Stadtteilen hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) nach eigenen Angaben der Polizei Videomaterial zur Verfügung gestellt, um die oft sehr jungen Chaoten identifizieren zu können. Dies sei bereits nach den massiven Böller- und Raketenangriffen auf, und in den Straßenbahnen der Linie 903 kurz vor dem Jahreswechsel in Hochfeld geschehen. Doch wie und wo genau hat die DVG entsprechende Kameras positioniert? Und was macht sie darüber hinaus für die Sicherheit ihrer Fahrgäste und ihres Fahrpersonals?
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Duisburg- Böller-Angriffe auf 903 – Jugendbanden im Visier„Alle DVG-Busse und -Bahnen sind videoüberwacht“, sagt Kathrin Naß, Sprecherin des Verkehrsunternehmens, auf Nachfrage der Redaktion. „Zudem gibt es an allen Bahnhaltestellen und teilweise auch an Bushaltestellen Kameras.“
In Duisburg sind alle Bussen und Bahnen der DVG videoüberwacht
Im Sicherheitsbericht NRW des Kompetenzcenters Sicherheit (KCS) und der NRW-Aufgabenträger Verkehrsverbund VRR, Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für das Jahr 2021 wird die DVG noch konkreter. Dort ist von Videoüberwachung an 16 Bushaltestellen die Rede.
Die DVG betont aber auch vor dem Hintergrund der Silvester-Krawalle, dass nur die Haltestellenbereiche überwacht werden, „keine öffentlichen Straßen oder Wege“, so Naß. Dafür müssen hohe rechtliche hohe Hürden genommen werden und entsprechende Gründe vorliegen, wie am Pollmann-Eck in Marxloh. Dort gibt es seit 2016 eine Videoüberwachung – allerdings nicht durch die DVG, sondern durch die Polizei, um den ausgemachten Kriminalitätsschwerpunkt zu entschärfen.
Notruf und Überfallknöpfe
Zurück zur DVG: Wie aus dem Sicherheitsbericht NRW für 2021 ebenfalls hervorgeht, hält die Duisburger Verkehrsgesellschaft Notrufanlagen an den meisten Straßenbahnstationen vor. Außerdem seien Notsprechstellen in den Straßen- und Stadtbahnen verbaut. Darüber hinaus seien sämtliche Busse und Bahnen mit Notruf und Überfallknöpfen ausgestattet, mit denen die Fahrer eine direkte Verbindung zur Leitstelle bekommen. Das Fahrpersonal bekomme zudem weiter regelmäßig Deeskalationstrainings.
Die DVG verweist in dem Bericht zudem darauf, dass Sicherheitskräfte an den U-Bahnstationen rund um die Uhr auf Streife seien und auch im DVG-Kundencenter am Harry-Epstein-Platz eingesetzt werden. Außerdem sollte die Präsenz der Sicherheitskräfte in Bussen, Bahnen und an Haltestellen im vergangen Jahr ausgeweitet werden.
Den kompletten Sicherheitsbericht NRW für 2021 mit einem landesweiten Überblick über die Sicherheitslage im ÖPNV lesen Sie auf kcsicherheit.de. Der Bericht für 2022 wird erst in ein paar Monaten veröffentlicht.
>> SICHERHEIT: SCHLECHTE NOTEN FÜR 903 UND 901 IM DVG-LINIEN-CHECK
- Unabhängig von den aktuellen Vorfällen zum Jahreswechsel haben mehr als 5500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim großen DVG-Linien-Check der Redaktion zwischen dem 8. Mai und 18. Juli 2022 auch die Sicherheit von 15 stark genutzten Linien in Duisburg bewertet.
- Dabei schnitten die Straßenbahnen 903 und 901 mit den Noten 4,5 und 4,0 am schlechtesten ab. Die beste Note (2,3) erhielt der Bus 934.