Duisburg. Nach Krawallen in der Silvester-Nacht wird der Ruf nach einem Böllerverbot lauter. Die FDP in Duisburg sperrt sich vor solch einer Maßnahme.
In der Silvester-Nacht ist es in Duisburg zu teils heftigen Ausschreitungen sowie Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte gekommen (wie berichtet). Die Diskussion über Ursachen und Folgen ist bereits in vollem Gange. In einer Pressemitteilung bezieht nun auch die FDP Stellung: „Wer Helferinnen und Helfer mit Böllern und Raketen attackiert, muss unmissverständlich zur Verantwortung gezogen werden“, sagt Oliver Alefs, Kreisvorsitzender der Partei.
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„Wir müssen in Duisburg aus der Schonhaltung rauskommen und endlich auch ungemütliche Debatten führen“, so Alefs, der zugleich eine vorschnelle Erhöhung des Strafmaßes für Angriffe auf Rettungskräfte, wie sie von anderen Parteien gefordert wird, für Symbolpolitik hält: „Die Strafen wurden vor nicht allzu langer Zeit bereits erhöht – geholfen hat es offensichtlich nicht.“
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Silvester-Ausschreitungen in Duisburg: „Ausdruck einer Respektlosigkeit“
Er sei sich sicher, dass 99 Prozent der Menschen in Hochfeld, Marxloh und Hochheide, die Brennpunkte der Ausschreitungen waren, nur den Kopf schütteln können über die Gewalt, die einige wenige in diesen Stadtteilen auf die Straße tragen. „Sie sind Ausdruck einer Respektlosigkeit gegenüber Stadt, Staat und friedlicher Mehrheitsgesellschaft, die auf ganze Gruppen zurückzufallen droht.“
Forderungen nach einem pauschalen Böllerverbot erteilt Alefs indes eine Absage. Es wäre eine „Bankrotterklärung des Staates“, wenn man nun aufgrund der kriminellen Energie einiger „die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft nähme“, so der Kreisvorsitzende der FDP. Darüber hinaus löse es kein einziges der ursächlichen Probleme für diese Gewaltausbrüche.