Duisburg. Am Ostausgang des Duisburger Hauptbahnhofs hat die Traditionsbäckerei Müller ein neues Café eröffnet. Zur Eröffnung gibt es besondere Angebote.

Der Vorplatz am Duisburger Ostausgang ist noch Baustelle. Trotzdem gibt es dort seit Mittwoch ein neues, schönes Café. Die Bäckerei Müller ist in Duisburg nicht unbekannt, hatte früher zwei Backshops im Hauptbahnhof. Nun sind die Macher zurück und haben eine große, moderne Filiale in den Räumen der ehemaligen Disco „Tüt-Ei“ eröffnet. Künftig können sich hier Pendler versorgen, die sich auf dem Weg zur Bahn noch ein belegtes Brötchen holen möchten. Aber auch Neudorfer, die in Ruhe einen Kaffee trinken wollen, sollen zu den Kunden zählen.

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Das Traditionsunternehmen backt schon seit 1881 in Neudorf und betreibt insgesamt zehn Filialen in Duisburg und Mülheim. In einer Ecke hängt deshalb das Konterfei des Gründers, August Holtappels. Er war der Großvater des Namensgebers Müller, der ebenfalls sein Brot und die Brötchen nach uralten Backverfahren zubereitete. Auf einem anderen Bild sieht man einen historischen Lieferwagen und Bilder der alten Backstube an der Neudorfer Straße, die in den 1940er Jahren entstanden sind. Eine aktuelle Hommage an die Heimatstadt ist der Stadtwerke-Turm.

Duisburger Unternehmen existiert seit 1881 – in der Backstube steht eine neue Generation

Justin Singh (2.v.li.) und sein Team freuen sich, dass es nun endlich am Hauptbahnhof los geht. Am ersten Tag hatten sie schon gut zu tun.
Justin Singh (2.v.li.) und sein Team freuen sich, dass es nun endlich am Hauptbahnhof los geht. Am ersten Tag hatten sie schon gut zu tun. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

An der Neudorfer Straße befindet sich die Zentrale noch heute – doch inzwischen steht eine neue Generation in der Backstube. Die Familie Singh hat vor einigen Jahren den Betrieb übernommen. „Meine Mutter hat in den 1980er Jahren in den Müller-Filialen gearbeitet. Mein Vater ist Konditor“, erklärt Junior-Chef Justin Singh. Der Duisburger hat nach dem Abitur am Mercator-Gymnasium zunächst Wirtschaftswissenschaften studiert. Doch als die Entscheidung anstand, „Müllers Bäckerladen“ zu übernehmen, machte der 25-Jährige noch eine Ausbildung. Inzwischen ist er Bäcker-Meister. „Das ist ein schöner Beruf, man sieht, was man mit seinen Händen gefertigt hat. Wir haben alle alten Rezepturen übernommen, der Natursauerteig hat Zeit zu gehen. Auch die Rohlinge für die Brötchen werden bei uns nicht tiefgekühlt angeliefert, sondern frisch gefertigt“, erklärt Justin Singh.

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50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt der Betrieb insgesamt. Die Damen, die nun hinter der Theke an der Kammerstraße stehen, haben schon früher in den Filialen am Hauptbahnhof gearbeitet. Die Bahn hatte damals die Mietverträge nicht verlängert, stattdessen zogen Filialisten wie Kamps und Backwerk in die Ladenlokale ein. „Wir freuen uns, dass wir wieder ein Café in der Nähe unserer Backstube haben“, so Singh. Für den Sommer plant er auch Außengastronomie, die Genehmigung liege schon vor.

Hoffen auf ein schnelles Ende der Baustelle

Ein Konterfei des Gründers August Holtappels erinnert in dem modernen Café an die lange Geschichte des Betriebs.
Ein Konterfei des Gründers August Holtappels erinnert in dem modernen Café an die lange Geschichte des Betriebs. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

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Eigentlich hätte die Familie gerne schon Anfang Dezember eröffnet. Drei Jahre zogen sich die Planungen hin. Der Umbau des Ostausganges hätte schon ein gutes Stück weiter sein sollen, doch eine der Baufirmen ging Pleite. Zum Glück ist der Ostausgang seit dieser Woche wieder geöffnet, so dass viele Pendler das neue Café wahrnehmen. „Wir hätten nicht länger warten wollen. Und irgendwann soll der Platz ja auch richtig schön gestaltet sein“, hofft Singh.

Geöffnet ist ab sofort montags bis samstags von 5.30 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 7 bis 18 Uhr. Zur Eröffnung gibt es noch bis Donnerstagabend, 22. Dezember, 50 Prozent Preisnachlass auf alle Backwaren.